Brachte Bewegung auf die Bühne: die Cheerleader-Vorführung der „FRED Dornhan“ kam gut an. Foto: Lothar Schwark

Mit dem Fassanstich fiel am Samstag der Startschuss zur zweitägigen 900-Jahr-Feier in Betzweiler. Bei strahlendem Sonnenschein wurde im Freien mit Musik und Tanz sowie historischen Beiträgen gefeiert. Das Fest lockte viele Besucher an.

Sämtliche Aktivitäten fanden auf einer Festbühne vor der Heimbachhalle statt. Ortsvorsteher Hans-Ulrich Wößner begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter Landrat Klaus Michael Rückert und Bürgermeister Christoph Enderle. Ein Willkommen ging an Ehrenbürger Reinhold Johne sowie die Träger der Bürgermedaille Manfred Hauser und Tobias Graf.

Ein dickes Lob erhielt das 20-köpfige Organisationsteam, das es geschafft habe, in 18 Monaten ein einzigartiges Fest auf die Beine zu stellen. Wößner nannte Betzweiler eine jung gebliebene Ortschaft, die von einer großartigen Natur umgeben sei, mit einer aktiven und breit aufgestellten Vereinskultur. Zum guten gemeinschaftlichen Leben im Ort trage auch der Handel sowie das Gewerbe bei.

Anschluss an Loßburg war kluge Entscheidung

Für den Landrat ist Betzweiler „ein Ort, an dem es sich einfach gut leben lässt“. Hier gebe es Menschen mit Weitblick, die sich Gedanken um die Zukunft ihrer Gemeinde machten, bemerkte Rückert, der den Anschluss an die Gemeinde Loßburg im Jahr 2007 eine „kluge Entscheidung“ nannte.

1123 erstmals urkundlich erwähnt

Bürgermeister Enderle tauchte kurz in die Geschichte des im Jahr 1123 erstmals erwähnten Ortes ein. Seit der ersten urkundlichen Erwähnung habe der Ort einiges erlebt und auch so manche Leidenszeit ertragen müssen. Enderle erinnerte an die Gemeindereform 1971, als Betzweiler sich mit Wälde zusammenschloss. In den Jahren 1998 und 1999 sei es gelungen, die Nachbarschaftsgrundschule Betzweiler-Wälde/24 Höfe zu formen und zum Schulstandort zu machen.

Der Zusammenschluss mit Loßburg sei der Weitsicht seines Amtsvorgängers Thilo Schreiber sowie Reinhold Johne zu verdanken, so Enderle, der alle Entscheidungen aus heutiger Sicht als „sinnvoll, wichtig und richtig“ bezeichnete. Auf die Schaffung von 700 Arbeitsplätzen im Gewerbegebiet Hummelbühl/Oberwiesach/Grub könne man stolz sein.

900 Bäume für 900 Jahre Betzweiler

Unter dem Motto „900 Jahre, 900 Bäume“ überreichte Enderle symbolisch eine Moorbirke. Sie soll im Naturschutzgebiet neben dem Infopavillon ihre neue Heimat finden. Die weiteren 899 Bäumchen will Enderle mit dem Forstrevierleiter und den Waldarbeitern im Herbst pflanzen. Mit der Aktion wolle man die historische Naturverbundenheit Betzweilers demonstrieren und dem Klimawandel mit Blick auf nachfolgende Generationen Rechnung tragen.

Ein Schmied zeigte sein Handwerk. Foto: Lothar Schwark

Die Geschichte des Ortes sowie neuste Recherchen zur Chronik aus dem Jahr 1806 stellte Ortsvorsteher Wößner vor. Martell Blocher hatte spannende Fakten zusammengefasst. Nachdem Bürgermeister Enderle das Fass angestochen hatte, stießen alle mit einem kräftigen „Prost“ auf Betzweiler an.

Foto: Lothar Schwark

Mit dem Lied „An den Gesang“ eröffnete der Männergesangverein Wälde das Nachmittagsprogramm. Auch der Auftritt der Grundschule Betzweiler-Wälde/24-Höfe kam gut an. Ein großes Lob erhielt Lisa Spannenmann, die aus Potsdam angereist war, um mit den rund 50 Kindern spezielle Tänze zu üben. Sein musikalisches Können belegte danach das Jugendorchester des Musikvereins Betzweiler. Eine Zugabe wurde auch nach der Cheerleader-Vorführung der „FRED Dornhan“ gefordert. Mit dem Titel „Bad Moon Rising“ startete das Duo „Heimbachbuaba“ seinen umjubelten Auftritt. Auf dem Trampolin wirbelte spektakulär die Jumping-Gruppe des SV Betzweiler-Wälde umher. Danach heizte bis in die Nacht hinein DJ Manne den Festbesuchern ein. An der Bar gab es zur Musik leckere Drinks.