Zu der Minigolfanlage nach Neubulach zieht es regelmäßig Spieler sogar aus dem Stuttgarter Raum. Foto: Joachim Predl

Elf Jahre lang hat sich das Neubulacher Ehepaar Predl um den Minigolfplatz gekümmert. Nun berichten sie über die Höhen und Tiefen in all den Jahren und machen klar, dass sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Pacht zur kommenden Saison aufgeben. Wie geht es weiter mit der Anlage?

So manch einen hat die Minigolfanlage in Neubulach schon in ihren Bann gezogen. Ganz besonders, wenn sich die 18 Bahnen und der Biergarten wieder in ein wahres Lichterspektakel verwandeln. „Minigolf in Flammen“ – das beliebte jährliche Fest, bei dem der gesamte Platz mit Lichtern erstrahlt, geht am 19. August in eine neue Runde. Zum letzten Mal aber werden Tanja und Joachim Predl das Event veranstalten. Denn nach dieser Saison Ende Oktober wird das eingespielte Team sozusagen in den „Minigolf-Ruhestand“ gehen. Seit 2012 haben die beiden Neubulacher die Anlage von der Stadt gepachtet. Eine lange Zeit, in der sie viel Herzblut in das Hobby gesteckt haben – und deshalb auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehen.

Auf der Anlage groß geworden „Es hat uns wahnsinnig viel Spaß gemacht“, sagt Joachim Predl im Rückblick auf die lange Zeit als „Hüter des Minigolf-Platzes“. Doch klar sei auch: „Ein Sommerurlaub war nicht möglich.“ Denn gerade die heiße Jahreszeit ist Hochsaison fürs Minigolfen. Und genau das ist es, was das Ehepaar dazu bewogen hat, ihre Leidenschaft aufzugeben: „Wir möchten die Sommerzeit jetzt für uns nutzen.“ Familie, Arbeit und die Anlage unter einen Hut zu bekommen, sei in all den Jahren herausfordernd gewesen. Und doch hat der Minigolf-Platz auch die fünf Kinder der beiden geprägt. „Unsere Kinder sind auf der Anlage groß geworden“, erzählt Joachim Predl und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Und vermutlich haben sie so viel Eis gegessen wie keine anderen.“

Tierische Freunde

Liebend gerne hätten die fünf heute erwachsenen Kinder früher auf dem Platz vorbeigeschaut und gespielt. Besonders gerne mit den Hasen, die in einem Gehege auf dem Gelände leben. Predl erinnert sich mit einem Lachen an einen speziellen Moment mit seinen tierischen Freunden: Die Familie habe in der Urlaubszeit auf das vermeintliche Hasen-Weibchen von Bekannten aufgepasst, der sich jedoch als Männchen entpuppte. Denn eines Tages seien plötzlich 20 Jungtiere im Stall gelegen – trotz großer Verwunderung für die Familie aber ein „persönliches Highlight“.

Neue Events ins Leben gerufen Immer wieder hat sich das Ehepaar etwas Neues einfallen lassen – weit über den reinen Minigolf-Betrieb hinaus. Geschickt verbinden lassen hätten sich etwa die Oktoberfeste mit dem Biergarten der Anlage. Am 29. und 30. September soll auch dieses Event noch einmal auf die Beine gestellt werden – mit Fassbier, Hüpfburg für die Kinder und der Neubulacher Band „Fifty Two“. Ein absoluter Höhepunkt sei auch die Feier zu „50 Jahre Minigolfanlage“ im vergangenen Jahr gewesen – bei dem zwei Tage lang die Bude voll war. Und auch abseits der vielen Veranstaltungen hat sich in den elf Jahren, seit die Predls das Zepter in die Hand genommen haben, so einiges getan. Auf ihre Initiative habe die Stadt 2014 die Bahnen des Minigolplatzes komplett erneuert, Wege gepflastert und den Zaun neu errichtet. Auch durch die Coronazeit sei das Ehepaar gut gekommen und konnte sogar unter den entsprechenden Bedingungen im Jahr 2021 das beliebte Lichterfest veranstalten.

Bis zuletzt sprudelten die Ideen nur so aus den beiden: So hatte im Januar dieses Jahres „Minigolf im Winter“ seine Premiere. „Das war ein Run“, erinnert sich der Pächter. Lediglich die Bahnen mussten von der Schneeschicht befreit werden und Glühwein zum Aufwärmen bereit sein, um den Gästen ein unvergessliches Minigolf-Erlebnis zu bescheren.

Dem Hobby weiter nachgehen Das Ehepaar hoffe, dass auch künftig neben den vielen Stammgästen Spieler aus Böblingen und dem Stuttgarter Raum nach Neubulach zum Minigolfen kommen – und, dass die Stadt zunächst einen neuen Pächter findet. „Wir wollen natürlich, dass es in unserem Interesse weiter geht“, sagt Joachim Predl. Denn in der neuen Saison wolle das Ehepaar dann selbst als Besucher Zeit auf der Anlage verbringen – ganz nach Lust und Laune.