Hoffnung und Lebensfreude zeichneten die ausdrucksvollen Vorträge des "Destiny Africa Children’s Choir" aus. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Internationale Besetzung bietet Musik von drei Kontinenten / Publikum hüpft gerne mit

Von Winnie Gegenheimer

Genau richtig, dass der "Destiny Africa Children’s Choir" den Abschluss gestaltete beim internationalen Chorkonzert am Donnerstagabend in der Klosterkirche.

Bad Herrenalb. Mit purer Lebenslust tanzten und sangen die Kinder sowie Jugendlichen aus dem Kinderzentrum Kampala in Uganda alles zuvor Dargebotene in den Hintergrund. Dabei hatte bereits der ausrichtende Männerchor des "Liederkranz" Bad Herrenalb unter Chorleiter Makitaro Arima auf hohem Niveau begonnen. Die Sänger präsentierten einen mehrstimmig arrangierten Querschnitt an traditionellem Liedgut. Der kleine Chor punktete mit englischen Liedern wie dem "Halleluja" von Leonard Cohen.

Eine Seltenheit

Selten kann in zwei Konzertstunden eine solche Bandbreite an Chormusik von drei Kontinenten und unterschiedlichen Kulturkreisen erlebt werden. Vom deutschen Volkslied ging es weiter zu japanischen Klängen, die "Der Flügel", Chor der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Karls-ruhe, darbot. In Yukatas, leichten Baumwollkimonos, präsentierte sich der Chor, ebenfalls unter Regie von Arima. Wie Chormitglied Mikiko Czizmazia vorab kenntnisreich erläuterte, handelte es sich bei der von Ton- und Taktstruktur her für mitteleuropäische Ohren ganz eigen klingenden Musik um ein Medley japanischer Volkslieder. Die Mischung – vom Heringsfängerlied bis zum Awa-Tanz – sei eine Hommage an die vier Hauptinseln Japans von Nord nach Süd.

Arrangiert von Reiko Emura, Ehefrau von Dirigent Arima, wechselten intensive Instrumentaleinlagen mit mäch-tig einsetzenden, kurzen Vokalpassagen. Die Musik schwoll ab und an bis zum furiosen Paukenfinale. Währenddessen hatte die Tochter von Sängerin Csizmazia im Publikum ihren wärmenden Schal an Maria und Serena weitergegeben, die ihrem Auftritt im Chor aus Uganda in der kühlen Klosterkirche entgegenfieberten. In Englisch unterhielten sie sich bestens, und dabei erfuhren die beidem Mädchen aus Afrika, dass die Ältere, Tochter eines Ungarn und einer Japanerin, als Kind in Westafrika gelebt hatte. So klein ist die Welt.

Dann eroberte der Kinderchor aus Kampala Kirche und Herzen: mitreißend in Rhythmus und Takt, mit Liedern, bei denen Zöpfe flogen, Hüften wackelten und Gesichter strahlten. Da gab es darstellende Beiträge wie über das Leben von Maria, die nach dem Tod der Mutter neue Perspektive und Hoffnung im Camp fand, bis zum Mut und Talent zeigenden Lied mit Hitpotential von Serena, die über ihr Vertrauen in Gott in schweren Zeiten ein berührendes "I had my drums" sang. Ohne müde zu werden, hüpften, trommelten und jubelten die Kinder auf der Bühne, in wechselnder Formation und am Schluss in traditioneller afrikanischer Kleidung. Und weil ihnen das Sitzen des Publikums nicht recht behagte, animierten sie erfolgreich fast alle Gäste dazu, aufzustehen und bei "Jaka jaka" mitzuhüpfen und zu klatschen.