Von der Eichberg-Grundschülerin zur Konrektorin der Grund- und Werkrealschule Eichberg: Laila Siebel. Das Foto zeigt sie mit den Achtklässlern Kevin-Marcel Krause (links) und Nico Krabbes. Foto: Niederberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Neue Konrektorin an der Grund- und Werkrealschule eingeführt

Als Laila Siebel vor einem Jahr als Lehrerin von einer integrierten Gesamtschule im rheinland-pfälzischen Contwig an die damalige Scheffelschule wechselte, da bedeutete das für sie eine Rückkehr in die Heimat.

Blumberg (hon). Geboren ist die Pädagogin zwar in Bretten, doch ihre Kinder- und Jugendjahre hat die heute 35-Jährige vor allem auf der Baar verbracht, nachdem ihr Vater eine Stelle als Erzieher im Kinderhaus am Buchberg gefunden hatte. Laila Siebel besuchte nach dem Umzug die vierte Klasse der Eichbergschule, ihr Klassenlehrer hieß Horst Runge. Der ist längst pensioniert, doch erinnert sich die junge Frau noch an zwei weitere Lehrer, die damals schon an der Eichbergschule unterrichteten: Bärbel Seifert und Hermann Kleiser. Seit Beginn dieses Schuljahres ist Laila Siebel die Vorgesetzte der beiden – als Konrektorin der Grund- und Werkrealschule Eichberg, dem neuen Schulverbund von Scheffel- und Eichbergschule.

Das Erzieher-Gen hat Laila Siebel also vom Vater vererbt bekommen, Gleiches gelte für ihre fünf Geschwister. "Die machen alle was im sozialen Bereich", erzählt die ledige Frau. Zur Familie hätten auch immer Pflegekinder gehört – da überrascht der eingeschlagene Berufsweg nicht. Ihre Biografie spricht Bände: Nach dem Abitur am Donaueschinger Fürstenberg-Gymnasium absolvierte sie ihr Freiwilliges Soziales Jahr an der Tüllinger Höhe, einem Heim für schwererziehbare Kinder- und Jugendliche in Obertüllingen bei Lörrach. Ein Sozialpraktikum bei einer erlebnispädagogischen Freizeit mit dem Kinderhaus am Buchberg schloss sich an. Es folgte das Lehramtsstudium, das sie mit dem zweiten Staatsexamen abschloss.

Die Rückkehr von Rheinland-Pfalz nach Blumberg war immer geplant – zum einen, weil sie wieder näher bei der Familie sein wollte, und weil sie als Arbeitsumfeld eine kleine Schule vorzieht. So wie die Grund- und Werkrealschule Eichberg. Denn Inklusion, Differenzierung und individuelles Lernen, drei zentrale Begriffe, die Laila Siebels Pädagogik charakterisieren, ließen sich bei einer überschaubaren Schülerzahl wesentlich besser umsetzen. "Hier geht‘s noch persönlich zu. Das schätze ich." Ihre Erziehungs-Grundätze sind nahezu deckungsgleich mit denen von Rektor Sven Schuh, der mit seinem Amtsantritt an der damaligen Scheffelschule begonnen hat, das pädagogische Konzept der Einrichtung inklusive pädagogischer Assistenten um Gesamtschul-Elemente zu bereichern. Ist Laila Siebel eine strenge Lehrerin oder eher der Kumpeltyp? Je nach Bedarf, sagt sie.

Von Robert Bornhäuser, dem ehemaligen Rektor der Scheffelschule, ist bekannt, dass er einmal einen schwänzenden Schüler von der Polizei zu Hause abholen und ins Schulhaus bringen ließ. Vor solch einer Maßnahme würde auch Laila Siebel nicht zurückschrecken: "Schließlich haben wir in Deutschland Schulpflicht."