Ehrungen beim DRK (von links): Bereitschaftsleiter Torben Voskuhl, Albrecht Lohner (zehn Jahre), Oskar Morlock (60 Jahre), Birgit Voskuhl , Felix Boger und Monica Assel (jeweils fünf Jahre), Tobias Dengler (15 Jahre) Vorsitzender Hans Michael Burkhardt und Schriftführer und stellvertretender Bereitschaftsleiter Thomas Frick. Foto: DRK

Der 1951 gegründete DRK Ortsverein Mötzingen-Oberes Gäu ging bei seiner Hauptversammlung einen historischen Schritt in seiner 73 Jahre langen Geschichte: die Gründung als selbstständiger Verein.

Bürgermeister Hans Michael Burkhardt aus Jettingen, der seit 18 Jahren Vorsitzender des rund 1550 Mitglieder starken DRK-Ortsverbandes im Oberen Gäu ist, stellte die neue Vereinssatzung vor, die einstimmig beschlossen wurde.

Der Schritt vom rechtlich unselbstständigen Ortsverband zum eingetragenen Verein geht auf Empfehlungen des Kreisverbandes Böblingen, Reduzierung von Haftungsfragen und die stärkere Selbstbestimmung zurück, die insbesondere angesichts anstehender Investitionen wichtig ist.

Torben Voskuhl wies in seiner Funktion als Bereitschaftsleiter auf die seit Jahren zu enge Unterbringungssituation des DRK in Mötzingen hin.

Nachdem der Ortsverein in den vergangenen fünf Jahren seine Bereitschaftsmitglieder auf nun 57 nahezu verdoppelt hat, ist der Standort Mötzingen an der Vollmaringer Straße 20, wo es keine Stellplätze gibt, endgültig zu klein. Aktuell laufen mit den Gemeinden Mötzingen und Gäufelden Gespräche zur Realisierung eines zentralen Standortes im Oberen Gäu.

Landesmittel gefordert

In diesem Zusammenhang kritisierte der Vorsitzende, dass die DRK Ortsvereine als wichtige Organisationen im Katastrophenschutz und in der Notfallversorgung nach wie vor keine Landesmittel, insbesondere für größere Investitionen, bekommen.

„Es kann nicht sein, dass die wichtige und notwendige Arbeit des DRK rein ehrenamtlich ohne jegliche öffentliche finanzielle Unterstützung durchgeführt werden muss. Die Ehrenamtlichen bringen sich nicht nur kostenfrei gemeinnützig ein, sondern müssen die Kosten für ihre Ausrüstung auch noch über das Einwerben von Spenden selbst finanzieren. Die letzten Jahre mit Corona, Notunterbringung von Geflüchteten, steigenden Anforderungen an den Katastrophenschutz und einer insgesamt schwieriger werdenden medizinischen Versorgung haben doch eindrücklich gezeigt, dass unser Staat ohne die Unterstützung der örtlichen DRK-Organisationen hoffnungslos überfordert ist.“

So konnte Kassiererin Angelika Ettlich auch berichten, dass die Ausgaben von rund 163 000 Euro mit Einnahmen von 153 000 Euro nur nahezu gedeckt werden konnten, weil 120 Spender 35 000 Euro für die Arbeit des DRK Oberes Gäu spendeten.

Starkes Wachstum

Das starke Wachstum in den vergangnen Jahren in den verschiedenen Bereichen habe sich auf hohem Niveau stabilisiert. Über 6000 ehrenamtliche Helferstunden, 74 Sanitätsdienste, 866 Blutspenden bei fünf Blutspendeterminen, 36 Einsätze, 509 Helfer vor Ort Einsätze und 22 erste Hilfe-Kurse zeigen eindrücklich die große Bandbreite und die Leistungsstärke des DRK Ortsvereins mit Sitz in Mötzingen.

Wertschätzende Worte von den Bürgermeistern Marcel Hagenlocher aus Mötzingen und Benjamin Schmid aus Gäufelden bestätigen die große Bedeutung der Arbeit des DRK für die Menschen im Gäu.

Die Gemeinden des Oberen Gäu unterstützen seit kurzem das DRK Oberes Gäu mit jährlich 11 000 Euro sowie mit Investitionszuschüssen bei größeren Investitionen.

Abschließend erfolgten Ehrungen, bei denen die 60 Jahre aktive Tätigkeit von Oskar Morlok deutlich herausstachen.