Die Gemeinde Dunningen kann den Betreuungsanspruch auch im kommenden Kindergartenjahr erfüllen. Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindergartenbedarfsplanung: Zahl der Flüchtlingskinder schwer einzuschätzen

Von Peter Schönfelder

De Gesamtgemeinde Dunningen kann im kommenden Kindergartenjahr 2016/17 für Kinder ab dem dritten Lebensjahr den Anspruch auf Betreuung sicherstellen. Dies wurde bei der Beratung der Kindergartenbedarfsplanung deutlich.

Dunningen-Lackendorf. Spektakuläres hatte Hauptamtsleiter Siegfried Braun in der Sitzung des Ortschaftsrats Lackendorf nicht zu bieten. Im Grunde sprachen die Zahlen, die er mitgebracht hatte, für sich selbst.

Eng könnte es allerdings nach den Prognosen in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 werden. Dann übersteigt der Bedarf an Plätzen das Angebot. Ähnlich sieht es über einen Großteil des kommenden Jahres im Kleinkindbereich aus. Dies sah der Hauptamtsleiter allerdings relativ unproblematisch, da es genügend Plätze in der Tagespflege gebe.

Aufgrund der erhöhten Anforderungen an die Inklusion, das heißt die Einbindung von Kindern mit Behinderungen, und die Einbeziehung von Flüchtlingskindern zur frühzeitigen Integration und Vorbereitung auf die Grundschule, schlage die Verwaltung vor, in der Jahnstraße eine zusätzliche Kleingruppe mit bis zu zwölf Plätzen einzurichten. Vorsorglich soll deshalb eine Betriebserlaubnis für eine weitere Gruppe beantragt werden. Räume für eine solche Kleingruppe stehen bereits zur Verfügung.

Kinder nicht durch die Gegend karren

Kurt Kloker wollte da schon etwas genauer wissen, in welcher Größenordnung die Verwaltung Flüchtlingskinder in ihre Planungen einbezogen habe. Die dürre Wahrheit sei, so Siegfried Braun, man könne nicht planen. Priorität sei jedoch, zunächst jene Flüchtlingskinder aufzunehmen, die bald zur Grundschule wechselten. Braun: "Es gilt abzuwarten, was noch an Flüchtlingen kommt. Aber das hängt auch stark von der politischen Großwetterlage ab."

Martin Sauter verwies darauf, dass in Lackendorf in den kommenden Jahren wohl mehr Kinder einen Kindergartenplatz benötigten als noch vor kurzer Zeit gedacht. Sauter sah bereits einen "Überhang". Es sei geboten, so das Ortschaftsrats-Mitglied weiter, den Bedarf an Plätzen im Ort selbst bereitzustellen. Es sei sicher nicht gut für die Kinder, "durch die Gegend gekarrt zu werden".

Braun bremste allerdings. Man müsse zunächst einmal die tatsächliche Entwicklung abwarten. Zudem gebe es keinen Anspruch auf einen bestimmten Kindergarten. Die Versorgung mit Plätzen werde durch die Gesamtgemeinde sichergestellt. Da sei es in dem einen oder anderen Fall notwendig, das Kind in einen anderen Ortsteil zu bringen.

Ortsvorsteher Hermann Hirt unterstützte Braun. Auch er sehe in Lackendorf momentan keinen Handlungsbedarf. Braun betonte daraufhin, dass auch eine Überbelegung in Ausnahmefällen möglich sei.

Schließlich stimmte der Ortschaftsrat Lackendorf der Kindergartenplanung, so wie vorgestellt, zu und ermächtigte die Verwaltung, die Betriebserlaubnis für eine weitere Kleingruppe zu beantragen, um mögliche Engpässe auffangen zu können.