Gut lachen hatte der SV Althengstett: Hier freuen sich Jakob Mai (Mitte) und Edvin Saipi über Mais 4:0 – Saipi steuerte später noch den Treffer zum 5:0-Endstand bei. Foto: Kraushaar

Der SV Althengstett hat schon im ersten Testspiel gegen den jetzt klassenhöheren 1. FC Altburg gezeigt, was in ihm steckt.

„Warum sind die abgestiegen?“ Nicht nur auf der großzügig erweiterten Veranda vor dem Althengstetter Sportheim war das die Frage des Tages. Mit 5:0 Toren hatte der SV Althengstett den Bezirksligisten 1. FC Altburg regelrecht auseinandergenommen.

Kein Klassenunterschied – eher andersrum

Während der 90 Minuten war jedenfalls kein Klassenunterschied zu sehen. Dabei hätte man den angesichts der Abgänge der beiden Leistungsträger Mario Oliveira (SF Gechingen) und Torjäger Christoph Hindenach (VfL Stammheim) durchaus erwarten können. Dem war nicht so, obwohl sich SVA-Trainer Daniel Sajko mit Niklas Woller, Dardan Behramaj, Jonas Reichenauer und Jakob Beuerle erfahrende Kräfte für die zweite Halbzeit aufgespart hatte.

Auf den ersten Blick war zu erkennen, dass der Bezirksliga-Absteiger mit einer kompakten, eingespielten, weil nur auf zwei Positionen veränderten Elf in die kommende Saison gehen kann. Ferdinand Stieger und Florian Kömpf waren in die Startelf aufgerückt, Altmeister Ishak Bayrak sorgte zweimal per Kopf (24./30) und einmal mit dem Fuß (44.) für eine beruhigende 3:0-Pausenführung.

Ärger bei Altburgs Coach

„Wir haben die Gegentore viel zu einfach bekommen“ monierte Michael Frey. „Um daraus zu lernen, sind Testspiele jedoch da“, war das Fazit des neuen FCA-Trainers, der Neuzugang Kristian Knezevic in die Abwehr beordert hatte.

Die Defensive könnte auf den ersten Blick zu einer Problemzone werden, denn hier werden in der neuen Runde mit Ex-Profi Benjamin Barg und Markus Schneider zwei ganz erfahrene Spieler fehlen. Neben Knezevic kamen von den Neuen auch Zsolt Balogh und Silas Roller zum Einsatz, darüber hinaus hält Frey auf die aus der A-Jugend gekommenen Alexander Walter und Marcel Tollkühn große Stücke.

Junge Nachwuchskräfte machen Hoffnung

„Man muss etwas Geduld haben, sie müssen sich noch an das Spiel bei den Aktiven anpassen, aber sie bringen einen gute Ausbildung mit“, lobte Frey, der zur Pause kräftig durchgewechselt hatte. Allerdings ohne ein Chancenplus zu erspielen – die beste hatte noch Jan Hölzle, dem Tom Talmon Gros nach gut einer halben Stunde mit einer tolle Parade den Anschluss verwehrte.

Bei der Sajko-Elf war Elvis „Maschine“ Behramaj einmal mehr nach wenigen Minuten im Mittelfeld auf Betriebstemperatur, Patriot Behramaj machte über außen Druck und arbeitete auffallend intensiv nach hinten mit, was dem Althengstetter Mittelfeld einen kompakten Eindruck verschaffte.

Martin Spindler ganz stark

Der wurde auf der rechten Seite durch Martin Spindler verstärkt, der – mit der Kapitänsbinde unterwegs – immer mehr zum Leistungsträger avenciert. Die Zuschauer hatten nie das Gefühl, dass Altburg dem Spiel noch eine Wende geben könnte, auch weil sich Jakob Mai nach einer Hereingabe von Patriot Behramaj für seine Einwechslung gleich mit einem Treffer (48.) zum 4:0 bedankte.

Neben Mai konnte Emre Reyhaniye mit einer guten Ballführung auf sich aufmerksam machen, kurz danach erhöhte Edvin Saipi (56.) gar noch auf 5:0, was dem neuen FCA-Kapitän Jonathan Stockinger – hörbar – auf den Keks ging. Seinen Trainer werden die Lücken in der Defensive zu einigen Überlegungen zwingen, beim SV Althengstett darf man allerdings jetzt schon gespannt sein, wie dessen Spiel aus der Favoritenrolle heraus in der A1 aussehen wird.