Erst Taufe, dann Aufstieg: Trainer Manuel Vogt und Lebensgefährtin Kim mit den Kindern Foto: Vogt

Dass seine Sportfreunde Gechingen das dritte und entscheidende Relegationsspiel um den Aufstieg in die Landesliga erreicht hatten, brachte Trainer Manuel Vogt ganz schön ins Schwitzen – denn 30 Minuten vor Anpfiff sollte die Taufe seines zehn Monate alten Sohnes beginnen.

Durch einen 1:0-Sieg in der Relegation gegen die SG Deißlingen sind die Fußballer der SF Gechingen in die Landesliga aufstiegen. Doch Sportfreunde-Trainer Manuel Vogt hatte die Rechnung ohne Taufe gemacht: Sein jüngster Spross Noe (zehn Monate) feierte nämlich ausgerechnet am Spieltag um 14.30 Uhr Taufe – 30 Minuten vor Anpfiff. Und je näher die Extrarunde in den Fokus rückte, umso mehr rückte Lebensgefährtin Kim dem Gechinger Trainer auf den Pelz. „Du bist doch bei der Taufe dabei?“, lautete ihre häufigste Frage in diesen Tagen an den Göttergatten und der gute Coach antwortete beinahe mantramäßig mit: „Ja, klar.“ Doch spätestens nach dem Sieg gegen den SV Bubsheim brannte der Baum.

Doch Vogt blieb tapfer, teilte der Mannschaft nach dem Sieg noch auf dem Rasen im Kreis mit, dass er im entscheidenden Spiel nicht dabei sein kann. Schließlich geht der Filius vor, oder? Gesagt, aber nicht getan, denn die gute Kim kennt ihren Pappenheimer. Zudem hatte sie mittlerweile selber das Aufstiegsfieber erfasst und empfing ihren Trainer am Spielfeldrand mit den Worten: „Sag der Mannschaft noch nichts. Wir finden einen Weg.“

Ein sportaffiner Geistlicher

Hinter jedem starken Trainer steckt eben eine starke Frau, was Vogt so nicht stehen lassen wollte und korrigierte: „Eine noch stärkere Frau.“ Und so wurde seine Lebensgefährtin Kim am nächsten Morgen beim Althengstetter Pfarrer Schoch vorstellig, bat um Verlegung und die Taufe wurde dank eines sportaffinen Geistlichen kurzerhand auf zehn Uhr vorverlegt. Taufe, Mittagessen im Gechinger Sportheim, ehe der Coach zusammen mit seinem ältesten Sohn Lian (6) sowie Vater nebst Schwiegervater der Mannschaft gen Zimmern hinterherdüste. Über seine Lebensgefährtin sagt Manuel Vogt: „Ohne sie könnte ich das gar nicht alles stemmen. Wie sie mich unterstützt, das ist unglaublich und ich bin ihr unendlich dankbar.“

Übrigens: Aus gut unterrichteten Kreisen war zu hören, dass Lebensgefährtin Kim nebst Pfarrer Schoch so manchen mehr oder weniger verstohlenen Blick auf den Liveticker warfen, um sich über die aktuelle Lage zu informieren.