Trotz der Wechselgerüchte: Das Herz von Pascal Reinhardt hängt am FC Holzhausen. Foto: Eibner-Pressefoto//Alessandro Marcigliano

Der „Dorfklub“ SG Sonnenhof Großaspach sucht einen neuen Trainer. Und offenbar ist Pascal Reinhardt der Favorit. Aber auch ein Ex-Trainer des FC 08 Villingen ist im Gespräch.

Mächtig Staub wirbelte ein Bericht in der Stuttgarter Zeitung auf, wonach Holzhausens Coach Pascal Reinhardt ein aussichtsreicher Kandidat auf den Trainerposten bei der SG Sonnenhof Großaspach ist. Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte der 30-jährige Reinhardt die Verhandlungen mit Ex-Profi und Sonnenhof-Sportdirektor Benedikt Röcker. Der von Andrea Bergs Ehemann Uli Färber gesponserte Ex-Drittligist wurde in der Oberliga Baden-Württemberg in der zurückliegenden Saison hinter den überlegenen Stuttgarter Kickers Vizemeister, scheiterte aber in der Aufstiegs-Relegation an der TuS Koblenz.

Abflug zum 1. FC Köln

Da Großaspachs Coach Evangelos „Laki“ Sbonias samt Co-Trainer Marcel Ivanusa zum 1. FC Köln II wechselt, ist man am Südrand der Löwensteiner Berge auf der Suche nach einem adäquaten Nachfolger. „Ich kenne Sbonias schon länger, ohne aber mit ihm über einen Wechsel gesprochen zu haben, zumal ich ja in Holzhausen noch einen Vertrag in meiner Doppelfunktion habe“, erklärt Reinhardt im Gespräch mit unserer Redaktion. In Holzhausen ist der 30-Jährige nicht nur seit April 2021 Trainer, sondern auch seit dem Abschied von Emanuele Ingrao Sportlicher Leiter. „Ich betone auch ausdrücklich, dass noch nichts entschieden ist und ich davon ausgehe, am Montag zum Trainingsauftakt im Panoramastadion auf dem Platz zu stehen“, so Reinhardt.

Bei der SG Sonnenhof scheint Reinhardt sehr gut im Rennen zu liegen, obwohl mit dem Ex-Trainer des FC 08 Villingen, Marcel Yayahjan, und dem Alexaner-Zorniger-Schüler Beniamino Molinari noch zwei bekannte Namen genannt werden.

Dass es den Ex-Profi aus Hochdorf in den Profibereich zieht, daraus hat Reinhardt nie ein Geheimnis gemacht. Der B-Lizenzinhaber hat auch nicht zuletzt in Holzhausen sein Trainertalent unter Beweis gestellt. Nächstes persönliches Ziel ist in absehbarer Zeit das Erlangen der A-Lizenz, wozu er aber die nötige Punktezahl noch nicht erreicht hat. Da käme als nächster Schritt auf der Karriereleiter der Gang zu den Schwaben gerade recht, zumal der Klassenerhalt in der Oberliga ein riesiger Erfolg darstellt – aber viel mehr dürfte mit den Mitteln des kleinen Vereins im Sulzer Stadtteil wohl nicht möglich sein.

Nicolas Kipp: „Herber Verlust“

Ausdrücklich betont Reinhardt den fairen Umgang des FC Holzhausen mit ihm. So betont auch der Vorstand Geschäftsführung, Nicolas Kipp: „Das wäre natürlich ein herber Verlust, aber wir wollen Pascal Reinhardt keine Steine in den Weg legen.“ Prämisse für den FC Holzhausen wäre aber, dass ein adäquater Nachfolger da wäre, denn schließlich ist am Montag Trainingsauftakt für den FCH vor seiner zweiten Oberliga-Saison. „Das bezieht sich auf die Trainerposition“, präzisiert Kipp, denn da würde bei einem Reinhardt-Abgang sofort der Schuh drücken, bei der Position des Sportlichen Leiters hätte man mehr Zeit.

Dass es überhaupt zu dieser Situation kommt, liegt daran, dass nicht nur Pascal Reinhardt die nächste Stufe der Karriereleiter erklimmen möchte – bei der SG Sonnenhof Großaspach liegen die Dinge exakt gleich. „Laki (Sbonias/Anm. der Red.) kam mit der Bitte auf uns zu, ihm diesen Schritt zum 1. FC Köln II und somit die bessere Chance auf einen Lehrgang zur Pro-Lizenz zu ermöglichen. Wir haben seinem Wunsch – wenn auch schweren Herzens – nach einer Einigung mit dem FC letztlich zugestimmt“, erklärt SG-Vorstand Sport, Michael Ferber. „Wir sehen diesen Wechsel auch als Auszeichnung der guten Arbeit unserer SG. Laki und Marcel (Ivanusa/Anm. der Red.) haben hier in ihrer Zeit bei der SG großartige Arbeit geleistet und eine Mannschaft zu einem Team entwickelt, das auf Anhieb eine bärenstarke Oberliga-Saison absolviert hat.“

Würdigung für bärenstarke Arbeit

Genauso würdigt man die Arbeit von Pascal Reinhardt beim FC Holzhausen, dem die Ambitionen seines Trainers von Anfang an klar waren. Dass die SG Sonnenhof Großaspach, der sich selbst als „Dorfklub“ bezeichnet, eine gute Stelle für ambitionierte Trainer ist, verdeutlicht der scheidende Coach Sbonias: „Das zeigt, wie vertrauensvoll und freundschaftlich wir hier bis zur letzten Sekunde zusammengearbeitet haben. Wir können alle verdammt stolz darauf sein, was wir hier gemeinsam erreicht haben. Meine Jungs sind die ganze Saison für alles und jeden durchs Feuer. Sie sind alle Gewinner und haben Großes erreicht.“ Die Parallelen zum FC Holzhausen sind unverkennbar.

Das Vorbereitungsprogramm

Unabhängig von der Trainerentscheidung ist das Vorbereitungsprogramm des FC Holzhausen fixiert: 4. Juli (19.00 Uhr) SKV Rutesheim (A), 8. Juli Blitzturnier in Ergenzingen mit der TSG Backnang, dem VfL Nagold und dem TuS Ergenzingen, 14. Juli (18.30 Uhr) SGV Freiberg (A), 18. Juli (18.30 Uhr) Stuttgarter Kickers (A), 22. Juli 1. Runde wfv-Pokal, 23. Juli (ab 13.00 Uhr) Blitzturnier bei der TSG Balingen.