Tiago wurde endlich mit der für ihn so wichtigen Medizin behandelt. (Archivfoto) Foto: Familie

Zweijähriger erhält nach langem Hin und Her "Millionenspritze". Familie ist "überglücklich".

Geislingen - Monate des Hoffens und Bangens sind vorbei: Der schwer kranke Tiago aus Binsdorf ist endlich mit der für ihn so wichtigen Medizin Zolgensma behandelt worden. Das teilte die Familie auf der Facebook-Seite "Tiago - FightforHope" mit.

"Tiago wird derzeit zwar noch streng überwacht, aber es geht ihm gut. Wir sind überglücklich, dass der lange Kampf zu Ende geht und müssen erst selbst realisieren, was gestern passiert ist", heißt es dort. 

Das zweijährige Kind leidet an Spinaler Muskelatrophie Typ 2 (SMA) - einer lebensbedrohliche Muskelerkrankung. Behandelt werden kann diese seltene Erbkrankheit nur mit Zolgensma - dem angeblich teuersten Medikament der Welt: Die Behandlung kostet etwa 2,1 Millionen Dollar. Ohne eine Medikamentierung droht Erkrankten künstliche Beatmung und Ernährung oder auch der Tod. Die Zolgensma-Spritze verspricht keine Heilung, soll aber das Fortschreiten der Krankheit stoppen.

Da das Mittel in Europa zunächst nicht zugelassen war, durfte die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung nicht übernehmen. Tiagos Familie wollte das nicht hinnehmen, mobilisierte viele Spender, machte immer wieder auf das Schicksal des Zweijährigen aufmerksam. Im Mai dieses Jahres kam dann die gute Nachricht: Die AOK übernimmt die Kosten der Spritze, weil Zolgensma eine vorläufige EU-Zulassung erhalten hat. 

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