Oberbürgermeister Jürgen Großmann, Gaby Frey, Inge und Willi Schuon sowie Horst Schuon (von links) mit einem Teil der Ausstattung, die aus Nagold nach Mauretanien gehen wird. Foto: Katzmaier

Die Stadt Nagold intensiviert die Zusammenarbeit mit der Stadt Atar in Mauretanien. Eine Hilfslieferung, unter anderem von Schultischen, erfolgt über den Verein „Helfende Hände“. In Oberschwandorf wird Ware für die nächste Lieferung gesammelt.

Als der Verein „Helfende Hände“ im vergangenen Oktober sein 20-jähriges Bestehen feierte, war unter den Gästen auch Brahin Bedebe, Bürgermeister von Atar, der Hauptstadt der Verwaltungsregion Adrar in Mauretanien.

Dabei habe man auch eine engere Zusammenarbeit vereinbart, erklärt Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann beim Termin in Oberschwandorf. In dem Haiterbacher Teilort hat der Verein Helfende Hände ein Lager, das ihnen von Horst Schuon, Geschäftsführer der Gebrüder Schuon Logistik GmbH, seit vielen Jahren kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

Darüber hinaus stelle die Firma Schuon auch immer wieder Transporter zur Verfügung, ergänzt Gaby Frey, stellvertretende Vorsitzende des in Nagold ansässigen Hilfsvereins.

Auch wenn von Nagolder Seite noch ein Gegenbesuch in dem rund 30 000 Einwohner zählenden Atar geplant ist, bei dem man auch vor Ort selbst sehen wolle, womit man am besten helfen könne, sei man übereingekommen, dass dingend Schulmöbel gebraucht würden, erläutert Großmann. Rund 50 Tische und etwa 100 ausgemusterte Stühle werden auf die Reise gehen.

Ehemalige OHG-Schulmöbel

Die ersten Möbel stehen schon im Oberschwandorfer Lager. Sie stammen vom Otto-Hahn-Gymnasium. Dort waren sie nicht mehr in Gebrauch, sondern eingelagert. Ferner werden auch mehrere Schultafeln mit nach Mauretanien gesendet.

Dazu kommen auch noch Absperrgitter und Mülltonnen, welche vom Abfallwirtschaftsbetrieb zur Verfügung gestellt wurden. Von der Firma Schuon werden noch 70 000 Überziehschuhe hinzugefügt.

Der Oberbürgermeister lobt das Wirken der Helfenden Hände. Das sei eine „segensreiche Arbeit“.

Der nächste Transport nach Mauretanien ist laut Gaby Frey in diesem Sommer, voraussichtlich August oder September, vorgesehen. Derweil werden auch wieder medizinische Geräte zusammengetragen.

Immer wieder sind auch Ärzte und weitere Helfer direkt vor Ort und leisten medizinische oder auch technische Hilfe. In diesem Jahr wolle man den Hilfslieferung mit einem Einsatz eines Optikers kombinieren, sagt Frey.

Hilfe auch in Burundi und Uganda

Jedes Jahr reist mindestens eine Hilfsdelegation in die drei von den Helfenden Hände unterstützen Länder Mauretanien, Burundi und Uganda, um dort zielgerichtete Hilfe zu leisten. Diese Einsätze sind langfristig geplant und projektbezogen. In der Regel wird vorab ein Überseecontainer losgeschickt, um die Einsätze vor Ort gut durchführen zu können.

Die Mitglieder der Helfenden Hände haben unterschiedlichste berufliche Hintergründe, so dass man vom Fachwissen aus den Bereichen Medizin, Technik, Pädagogik, Finanz- und Rechnungswesen bis hin zu Fremdsprachen, Logistik, Handwerk und Verwaltung profitieren und die Kompetenzen zielgerichtet und effizient bündeln kann, ohne Fachwissen zukaufen zu müssen.