Susanne Bäurer (Bild) gibt gemeinsam mit Lisa Bucher und Monja Münch den Steinkreuzen auf dem Fürstenberg einen neuen Anstrich. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Stationenweg: Der Deal: eine Flasche Sekt pro saniertes Kreuz

Hüfingen-Fürstenberg (bo). Wer in Ruhe den Fürstenberg von einer etwas anderen Seite erkunden möchte, wählt den Stationenweg. Seit wenigen Wochen und rechtzeitig vor dem Bergfest der Musikkapelle erstrahlen die 14 Steinkreuze der Stationen in neuem Glanz. Ortsvorsteher Bernhard Schmid ist darauf besonders stolz. Die Sanierung war einmal mehr ein Beleg für das bei den Fürstenbergern stark verankerte Bewusstsein für ehrenamtliches Engagement.

Aus einer Laune heraus hatte er allen, die sich bereit erklären, den Namen auf den Steinkreuzen einen neuen lesbaren Anstrich zu verleihen, eine Flasche Sekt als kleines Dankeschön versprochen – pro Kreuz. Die Fürstenbergerin Susanne Bäurer, die eine kreative Ader besitzt, ließ sich nicht zweimal bitten und sagte prompt zu. Sie organisierte ihre beiden Brigachtaler Freundinnen Monja Münch und Lisa Bucher. Gemeinsam mit Ortsvorsteher Schmid wählte sie braune Steinfarbe für die Beschriftung aus.

Nun ging es an die Arbeit, bei der die Wiedererkennung der Namen das größte Hindernis war. Manche Steine waren dermaßen verwittert, dass nur noch die in Stein gemeißelten Konturen der Buchstaben erahnen ließen, um wen es sich handelt. Doch mit Unterstützung diverser älterer Fürstenberger meisterten sie auch diese Herausforderung. Nur wenige Tage nach Beginn der Arbeiten war Ortsvorsteher Schmid um 14 Sektflaschen ärmer. Diese gab er jedoch gerne für den inzwischen dritten Anstrich der Steinkreuze. Der Stationenweg startet an der Pfarrkirche, kreuzt das Ende des geologischen Lehrpfades der Landfrauen und führt am Wasserreservoir vorbei bis zur Kardinal-Bea-Kapelle auf der Bergkuppe. Der Weg ähnelt von seiner Aufmachung her einem Kreuzweg, der aus 14 Steinkreuzen besteht und die Namen der im zweiten Weltkrieg gefallenen Fürstenberger trägt.

Einzige Ausnahme bildet das Gedächtniskreuz für Prinz Kari zu Fürstenberg, der 1952 bei einem Autounfall ums Leben kam. Die Kreuze waren ursprünglich aus Holz. Sie verwitterten rasch und wurden durch Steinkreuze ersetzt. Interessenten, die über den Stationenweg auf den Berg gelangen möchten, bietet sich am Sonntag bei einem Morgenspaziergang eine günstige Gelegenheit. Sie stellen ihr Auto bei der Pfarrkirche ab und wandern den Weg entlang zum Gottesdienst an der Kardinal-Bea-Kapelle auf der Bergkuppe. Dieser beginnt am 6. August um 10 Uhr.