Bunte Stadtansichten und farbenfrohe Tiere sind im Bürgerzentrum zu sehen. Foto: Thomas Fritsch

Farben und Gefühle sind bis zum 23. Dezember in der Kunstausstellung im Bürgerzentrum zu sehen. Mit expressionistischen Methoden setzten sich Neuntklässler der Zellerschule mit der Stadt Nagold auseinander.

Die Nagold fließt in schillerndem Lila vor sich hin, das Kopfsteinpflaster um den Urschelbrunnen schimmert gelb und orange. Der Kirchturm leuchtet kräftiggrün.

„Die Morgendämmerung zeigt uns die Stadt in bunten Farben“, erklärt Joline Heinisch anhand eines Gedichts die Projektarbeit der Neuntklässler an der Zellerschule. Denn die Fantasie ermögliche es, die Welt mit anderen Augen zu sehen.

In einem mehrmonatigen Prozess eigneten sich die Schüler des Profilfachs Bildende Kunst Kenntnisse über Farbpsychologie und die Epoche des Expressionismus an. Mit kräftiger, flächiger Farbgebung sollen die eigenen Gefühle ausgedrückt werden.

Projekt fördert junge Talente

„Es ist toll, welche Talente über diese Zeit bei uns zum Vorschein kamen“, blickt Heinisch zurück. Ab Dezember konnten ihre Mitschüler zwischen Stadtansichten und Tierzeichnungen im Sinne von Franz Marcs „Blaue Pferde“ wählen.

Ulrich Schubert und Thomas Eisseler eröffnen die Ausstellung im Bürgerzentrum. Foto: Thomas Fritsch

So entstanden etwa der Busbahnhof mit dem lilafarbenen Fluss oder knallige Häuserfassaden in der Fußgängerzone während des Blumenswings. Aber auch drei schwimmende Schwäne, ein prachtvoller Elefant oder ein einsamer Hund zieren die Ausstellung im Bürgerzentrum.

Kunst verbindet Menschen

„Kunst ist grenz- und sprachübergreifend“, sagt Thomas Eisseler, Vorstandssprecher der Urschelstiftung, zur Idee der Vernissage. Doch nicht nur beim Malen arbeite man mit der Zellerschule zusammen. Die Kooperation mit der Musikschule und deren Leiter Christian Pöndl unterstütze indirekt auch die Bläserklasse, in der Drittklässler Instrumente wie Klarinette oder Saxofon lernten.

Auch Ulrich Schubert, Schulleiter der Zellschule, findet nur lobende Worte für das Projekt der Schüler. „Ich bin sprachlos, was ihr hier alles geleistet habt“, bekennt er.

Bilder sind allgegenwärtig

Die Tischaufsteller, die auf die bis zum 29. Dezember dauernde Ausstellung aufmerksam machen, enthalten etwa unterschiedliche Bildausschnitte der jungen Künstler. Und eines der Acryl-auf-Leinwand-Werke wird sogar das Motiv zur Einladung der künftigen Abschlussklasse sein.

Erst probierten sich die Schüler mit Buntstiftzeichnungen auf Papier, gingen zu Bleistiftskizzen über und lernten schließlich, mit Pinsel, Schwamm und Spachtel zu arbeiten. Den Abschluss bildete das Malen der Acrylfarbe auf die Leinwand.

„Vielleicht hilft das einem von uns bei der späteren Berufsfindung“, überlegt Heinisch.