Stellten das Wohnprojekt vor (von links): Beate Neeff, Bruno Graf, Rolf Schneider, Jürgen Großmann und Ivica Grljusic. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Stiftung Innovation und Pflege bietet neues Wohnkonzept

Ab Anfang Oktober können Pflegebedürftige in eine ambulant betreute Wohngemeinschaft in Iselshausen einziehen. Träger ist die Stiftung Innovation und Pflege. Oberbürgermeister Jürgen Großmann und Ortsvorsteher Bruno Graf begrüßen das mutige neue Wohnkonzept.

Nagold-Iselshausen. Rolf Schneider, Vorstand der Stiftung Innovation & Pflege, Sindelfingen, stellte das neue Wohnkonzept für pflegebedürftige Menschen in den nahezu fertiggestellten Räumlichkeiten in Iselshausen, nahe der Waldach, vor. "Hier können in Einzelzimmern oder in Zweizimmerwohnungen bis zu acht Personen familiär zusammenleben und werden rund um die Uhr betreut", erklärte er das mit "Emilia" überschriebene Konzept, das sich als Alternative zum Pflegeheim versteht (Emilia steht für: Eigenständig Miteinander Leben im Alter).

Die Stiftung betreibt schon seit zwei Jahren in Sindelfingen ein solches Pilotprojekt in kleiner Wohngemeinschaftsform. Hinzu kam anschließend ein weiteres in Gärtringen und am Nagolder Riedbrunnen wird ebenfalls ein ambulant betreutes Wohnen entstehen.

Noch wird in der Brühlstraße in Iselshausen gehämmert und gebohrt, Türen müssen eingesetzt werden und die Gemeinschaftsküche ist noch nicht installiert, aber bis zum Beginn des nächsten Monats soll alles fertiggestellt sein. In der 400 Quadratmeter großen Erdgeschoss-Neubauwohnung entstehen vier Einzel-Appartements und zwei Zweizimmerwohnungen in einer Größe von 18 und 30 Quadratmetern mit sehr großen behindertengerechten Tageslichtbädern, die ab Oktober bezogen werden können. Dort finden künftig bis zu acht Personen ein neues Domizil. Innerhalb der Wohnanlage befindet sich ein sehr großzügiger gemeinschaftlich genutzter Wohn- und Aufenthaltsraum mit einer offenen Gemeinschaftsküche und einer möblierten Terrasse.

Pflegekräfte sind rund um die Uhr vor Ort

Ivica Grljusic, Geschäftsführer der Stiftung Innovation und Pflege erläuterte, dass umfangreiches Personal auf die individuellen Bedürfnisse der künftigen Bewohner dieser Senioren-Anlage eingehen wird. So werden die Bewohner gemeinsam mit einem hauswirtschaftlichen Mitarbeiter oder Koch sich selber um den Haushalt kümmern. Darüber hinaus werden zwei Präsenz-Pflegekräfte rund um die Uhr vor Ort sein und im Wechsel jeweils 14 Tage in der Wohnanlage übernachten, unterstützt von weiteren qualifizierten Pflegekräften. Mehrere Alltagsbegleiter organisieren eine aktive Tagesgestaltung.

Eine von ihnen ist Beate Neeff, die sich künftig um alles Organisatorische in der Wohnanlage in Iselshausen kümmern wird.

Die pflegebedürftigen Menschen werden in der neuen Wohnform nach einem Pflegeschlüssel von 1:4 betreut, wonach auf vier Bewohner eine Pflegekraft kommt. Trotz allem sei die Unterbringung vergleichbar mit einem Pflegeheim, auch in Bezug auf die Kosten, die sich aus drei Elementen zusammensetzen. Zum einen sind dies Kosten für die Pflege und Betreuung, die über die Pflegeversicherung abgedeckt werden können, zum zweiten Miete, Neben- und Betriebskosten, die jeder Bewohner selbst trägt und zum dritten das Haushaltsgeld, welches durch das Wohngemeinschaftsgremium festgelegt wird.

Oberbürgermeister Jürgen Großmann sieht in dem Projekt eine Bereicherung für die Pflege- und Wohnsituation der Stadt, vor allem in Bezug auf die Veränderung der Wohnkultur. Das Angebot der Stiftung Innovation und Pflege ist aus der Sicht von Ortsvorsteher Bruno Graf passend für Iselshausen, aber nicht auf Nagolder beschränkt, Auswärtige sind ebenfalls willkommen.

Interessierte haben am heutigen Samstag, 17. September in der Zeit von 11 bis 17 Uhr die Gelegenheit, das fast komplett fertiggestellt Wohnprojekt in der Brühlstraße in Iselshausen bei einem Tag der offenen Tür zu besichtigen.