Fleißig bemalten die Kinder die Eimer, in denen künftig Hundekot-Tüten entsorgt werden können. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Umwelt: Kreativer Kampf gegen unangenehme Hinterlassenschaften / Initiative von Haltern / Farbenfroher Lösungsansatz

Nicht nur Vierbeiner, sondern auch etliche Kinder waren auf dem Übungsplatz des Hundeschulungscentrums aktiv. Mit Farbe gestalteten sie Behälter für einen kreativen Kampf gegen rücksichtslos hinterlassene Fäkalien in Wald und Flur.

Oberreichenbach-Siehdichfür. Es geht um Hundekot oder auch achtlos weggeworfene Beutel mit Hundekot, die zum Ärgernis werden. "Unser Projekt geht zurück auf die Hundehalter in unseren Reihen, deren Ansehen darunter natürlich auch leidet", fasste Evelyn Rath, Leiterin des Hundeschulungscentrums zusammen.

Muster und Blumen als Motive für den neuen Anstrich

Bunte Eimer sollen deshalb wachrütteln und Möglichkeiten für eine verträgliche Entsorgung bieten. In einer eigens für die Gestaltung eingerichteten "Malerwerkstatt" ließen Mädchen und Jungen aus dem Kindergarten und der Grundschule in Würzbach ihrer Fantasie freien Lauf.

Mit Blumen, Tieren und Mustern in zahlreichen Variationen verliehen sie den ursprünglich weißen Kunststoffeimern, die der Baumarkt Kömpf dafür stiftete, einen farbenfrohe neuen Anstrich. "Mit dem Förster haben wir die 25 Standorte ausgelotet, an denen sie dann platziert werden", verweist Rath auf die Stationen in der Umgebung des Übungsplatzes. Denn das Gebiet sei eine beliebte Fläche, um mit den Vierbeinern in die Natur zu gehen, wissen die Hundehalter von Gleichgesinnten, die auch aus Nachbarorten Oberreichenbachs kommen. Für die Kontrolle der Stationen, deren Entleerung und das Nachfüllung von Kot-Tüten gewann das Hundeschulungscentrum vier Paten aus Maisenbach. "Fürs erste müssen wir das selber bewerkstelligen", erklärte Rath, auch wenn die Gemeinde Oberreichenbach am Übungsplatz eine Sammeltonne aufstellt und deren Inhalt dann auch entsorgt. Die Hundehalter wünschen sich, dass im Gemeindegebiet Stationen eingerichtet werden, an denen Tüten zur Verfügung gestellt werden.

Außerdem appellieren sie an alle Hundehalter, ihre Kot-Tüten mitzunehmen. Auch wenn sie Biotüten verwenden, die ebenfalls nichts in der Landschaft zu suchen haben.

Hundekot kann Menschen, sowie Tieren gefährlich werden

Denn nicht nur, dass der Tritt in den rücksichtslos hinterlassenen Haufen mehr als unangenehm ist und sich pauschal negativ für alle Herrchen und Frauchen auswirkt, er wird auch zur Gefahr. Hundekot stellt ein Infektionsrisiko dar, wie am Vortag bei einer Informationsveranstaltung des Veterinäramtes zahlreichen Interessenten verdeutlicht wurde. Menschen und Tiere können davon betroffen sein.

Auf die Auswirkungen für Landwirte verwies zudem dem Landesbauernverband, "Verseuchtes" Gras zu Totgeburten bei Kühen führen könne, um nur ein Beispiel zu nennen. Während des Projekttags wurden deshalb auch "kleine Helferchen" vorgestellt, mit denen der Transport von gefüllten Kot-Tüten an speziellen, kleinen Haltern nicht länger lästig ist.

"Jetzt gibt es keine Ausreden mehr, warum Wald und Flur in diesem Bereich nicht sauber bleiben", unterstrich Rath die Initiative für ein besseres Miteinander.