Musiker vom OHG waren beim Jazz-Festival in Stuttgart dabei. Foto: Ralf Brauer

Nach etwa zehnjähriger Pause gab es für die BigBand des Otto-Hahn-Gymnasiums endlich einmal wieder die Chance am – vom Kultusministerium veranstalteten – Schüler Jazz-Festival an der Stuttgarter Musikhochschule teilzunehmen. Mehr als 20 OHG-Musiker waren dabei.

Tagsüber wurden die teilnehmenden Ensembles in neue Workshop-Bands aufgeteilt, die jeweils von einem Jazz-Profi betreut wurden. Für die Nagolder Spieler hieß das, sich in neue Formationen einfügen, keine Berührungsängste zu zeigen, ganz neue Stücke kennenzulernen und bereit zu sein für Improvisation. Freies Spiel mit nur zwei oder drei Tönen? – kein Problem, wenn es nur groovt.

Die Profis – Joo Kraus (Trompete), Prof. Johannes Herrlich (Posaune), Prof. Markus Harm (Saxophon), Torsten Krill (Schlagzeug) und Martin Schrack (Klavier) machten das in beispielhafter Weise vor. Überhaupt waren die Workshop-Leiter nicht nur echte Jazzer, sondern auch exzellente Pädagogen. Alle Schüler machten deswegen bereitwillig mit, gingen auf die musikalischen Tipps ein und hatten ihren Spaß.

Schon das Ambiente beeindruckte die Musiker

Schon allein das Ambiente der Stuttgarter Musikhochschule – eines der letzten Gebäude, die der britische Stararchitekt James Sterling entworfen hatte – beeindruckte die Musiker, und schnell fanden sie sich darin zurecht.

Der Tag schloss mit einem öffentlichen Abschlusskonzert im großen Konzertsaal der Musikhochschule ab. Es spielten neben neu zusammengestellten Formationen, auch unter Beteiligung der OHG-Schüler, die Bands der teilnehmenden Schulen zwei Stücke aus dem Repertoire. Die Nagolder BigBand begeisterte unter Leitung von Thomas Kalmbach mit „September“ (Earth, Wind and Fire) und „Gonna fly now“, der Titelmelodie aus „Rocky“. „Ihr habt einen tollen Bläsersound.“, war von einem der Organisatoren zu hören.

Großartig, was auch dort geleistet wird

Nachdem dann auch noch die Profi-Formation – das „Jazz and more Collective“ – einige Sets gespielt hatte, kamen alle, etwa 100, Schüler noch einmal auf die Bühne und spielten gemeinsam den Latin-Jazz-Titel „Oye como va“ von Tito Punete. Es war ein Erlebnis in einem vollbesetzten riesigen Konzertsaal zu musizieren und zu spüren, wie eine Welle der Begeisterung im Publikum zu spüren war.

Neben der Nagolder Big-Band war aus der Region auch das Sinfonische Blasorchester der Realschule Althengstett unter Leitung von Dietmar Peter beteiligt. Etwa 40 Schüler füllten die Bühne und musizierten unter anderem Joe Zawinuls „Birdland“ – die berühmte Basslinie hatte man zuvor noch nie von einer Tuba gespielt gehört. Großartig, was auch dort geleistet wird.

Müde, aber glücklich kamen die Nagolder Schüler um etwa 23 Uhr wieder an der Schule an und alle packten noch mit an, als es darum ging, die gesamte Ausrüstung wieder auszuladen.