Deutsche und italienischen Fans gehen aufeinander los. Polizist durch Bierflasche verletzt.
Pforzheim - In Pforzheim und dem Enzkreis wurde bei Public Viewings und Fernsehübertragungen in Gastronomiebetrieben in den Innenstädten Pforzheim und Mühlacker insgesamt über 10.000 Besucher gezählt.
Nach dem Spielstand von 0:2 zur Halbzeit, wanderten bereits erste deutsche Fans aus dem Enzauenpark ab, in dem über 7.000 Besucher waren. Ab der 80. Spielminute kam es im Enzauenpark zunehmend zu Streitigkeiten und körperlichen Auseinandersetzungen sowie Provokationen zwischen den deutschen und italienischen Fans. Hierbei musste teilweise die Polizei eingreifen.
Nach Spielende kam es zunächst zu keinem organisierten Fußmarsch aus dem Enzauenpark in Richtung Stadtmitte. Allerdings erschien kurz vor 23 Uhr eine Gruppe von italienischen Fans vor dem Schlosskeller, um zu feiern. Es folgten gegenseitige Schlachtrufe und Provokationen mit etwa 100 deutschen Fans. Um eine drohende körperliche Auseinandersetzung zu verhindern, wurden Einsatzkräfte vor Ort gebracht.
Im Zeitraum von 23.40 Uhr bis kurz nach Mitternacht trafen sich ca. 1.000 italienische Fans am Leopoldsplatz. Allerdings wanderten erneut mehrere hundert Personen in Richtung Schlosskeller, wo es zu Flaschen- und Bengalowürfen kam.
Hierbei wurde ein Polizeibeamter leicht verletzt, den am Schutzhelm eine volle Flasche Bier traf.
Gegen die Gruppen musste unmittelbarer Zwang angewendet werden. Nach Androhnung des Schlagstockeinsatzes konnten die Gruppen getrennt werden. Nach Aufforderung über Megaphon die Örtlichkeit zu verlassen, entspannte sich die Lage wieder.
Der Stadtbusverkehr musste aufgrund der Fanbewegungen in der Innenstadt gegen 23.30 Uhr eingestellt werden. Während im Stadtgebiet Pforzheim keine Autokorsos festzustellen waren, sondern nur lediglich vereinzelte hupende Gruppen, kam es im Innenstadtgebiet von Mühlacker zu einem Autokorso von ca. 50 Fahrzeugen und 120 beteiligten Personen. Hier kam es, wie auch bei einem Fußmarsch im Bereich Bahnhostraße in Mühlacker, mit insgesamt 200 beteiligten Personen zu keinen nennenswerten Vorkommnissen. Während des Gesamt-Einsatzes mussten drei Personen in Gewahrsam genommen werden.
Es kam zu zwei gefährlichen Körperverletzungsdelikten sowie zu sechs weiteren Körperverletzungen.