Das Telefon am Rathaus Schenkenzell erhält eine Gnadenfrist auf unbestimmte Zeit. Foto: Herzog

Grünes Licht für Apparat-Abbau: In Wittichen und Kaltbrunn gibt's seit Jahren keinen Umsatz.

Schenkenzell - Der Gemeinderat kommt dem Wunsch der Telekom nach und gibt für den Abbau in Wittichen und Kaltbrunn grünes Licht. Damit bleibt nur noch die Anlage beim Rathaus in Schenkenzell bestehen.

In der Sitzung des Gemeinderats informierte Bürgermeister Thomas Schenk die Räte darüber, dass die Deutsche Telekom nach 2014 erneut in einem Schreiben die Gemeinde darum bitte, die drei noch verbliebenen öffentlichen Telefonstellen auf Gemarkung Schenkenzell abbauen zu dürfen. Bei den Anlagen in Wittichen am Klostergebäude und in Kaltbrunn an der Haltestelle Roßbergerhof handle es sich um Basistelefone, welche ausschließlich mit Telefonkarten oder Kreditkarten benutzt werden können. Diese beiden Telefone hätten nach Angaben der Telekom seit fünf Jahren keinen Umsatz mehr erzielt.

Der Standort am Rathaus Schenkenzell funktioniere dagegen auch noch mit Münzgeld. Dort liege der Umsatz in den vergangenen Jahren bei durchschnittlich 2,90 Euro je Monat. Um diese Telefonstelle wirtschaftlich betreiben zu können, sei jedoch ein Mindestumsatz von 50 Euro monatlich erforderlich, wusste der Bürgermeister aus dem Schreiben der Telekom. Die Basistelefone in Wittichen und Kaltbrunn seien sogenannte Pflichtleistungsstandorte. Also Anlagen, die vor dem Jahre 2003 und auf öffentlichem Grund aufgestellt worden seien. Für deren Abbau brauche die Telekom das Einverständnis der Kommune. 2014 sei dieses Ansinnen vom Gemeinderat abgelehnt worden. Es sollte beobachtet werden, ob der "Null-Umsatz" weiter anhalte. Zwar könne die Gemeinde weiterhin auf deren Erhalt pochen. Es stelle sich jedoch andererseits die Frage, ob eine Telefonstelle ganz ohne Nutzung sein müsse. Der Ortschaftsrat Kaltbrunn habe sich mehrheitlich für einen Abbau entschieden.

Rathausstandort im Visier

Das Telefon am Rathaus Schenkenzell sei bei der Anfrage der Telekom im Jahre 2014 nicht im Visier gewesen. Er vermute, dass damals der Umsatz noch ein bisschen höher gelegen habe als jetzt. Da dies dann das einzige öffentliche Telefon in der Gesamtgemeinde sei, empfehle er, dieses zu erhalten und die Nutzung weiter im Auge zu behalten, so Schenk.

Die Anfrage von Rat Kurt Armbruster, ob die Telefonstellen auch bei Stromausfall funktionierten, konnte der Bürgermeister auf Anhieb nicht beantworten. "Da muss ich mich bei der Telekom erkundigen", räumte er ein. Laut Rat Stefan Maier ist der Empfang von Mobiltelefonen in Wittichen wie auch in Kaltbrunn ganz ordentlich und besser als beispielsweise am Rathaus in Schenkenzell. Danach hatte sich Gemeinderat Willi Intraschak erkundigt.

Einstimmig beschloss das Gremium, die Basistelefone in Wittichen und Kaltbrunn für den Abbau freizugeben und den Standort am Rathaus Schenkenzell zu erhalten.