Gespannt folgen die Schülerinnen und Schüler den Schauspielern vom Weimarer Kulturexpress. Foto: Berufliche Schulen Schramberg

Die Beruflichen Schulen Schramberg luden jüngst zum Theaterauftritt des „Weimarer Kulturexpress“ ein. Fast 300 Schüler unterschiedlicher Schularten fanden sich in der Sulgener Festhalle zum Mitverfolgen des präsentierten Stücks ein.

Wenn in den Klassenzimmern der Beruflichen Schulen Schramberg an einem regulären Schultag im April größtenteils gähnende Leere herrscht, kann dies nur eins bedeuten: die Wiederkehr des pädagogischen Theaters ,,Weimarer Kulturexpress“, welches in altersgerechten Gegenwartsstücken die Lebenswelt junger Menschen künstlerisch aufgreift.

Ziel und Zweck der Theatergruppe ist es laut Lehrer Marco Cramer, die Lebenswelt junger Menschen widerzuspiegeln und zur kritischen Selbstreflexion anzuregen.

Gründe für Abhängigkeit

Der thematische Schwerpunkt des diesjährigen Stücks war der Umgang mit Alkohol im Jugendalter. Authentisch inszeniert, wurde den Schülern vor Augen geführt, dass von dem Erfüllen von Vorbildrollen, die von Eltern und anderen Erwachsenen oder über Gruppenzwang weitergegeben werden, viele Gründe in eine (Alkohol-)Abhängigkeit führen können. Auch das Zerbrechen von Freundschaften kann dazu führen. Die Alkoholabhängigkeit wiederum dient in solch einem Zusammenhang als Bewältigungsstrategie.

Des Weiteren wurde thematisiert, dass der Prozess des Süchtigwerdens seitens der Betroffenen kaum nachzuvollziehen ist und oft unbemerkt bleibt, während das soziale Umfeld zu jedem Zeitpunkt eine große Rolle spielt und einerseits in die Sucht hinein, sehr wohl aber auch aus ihr herausführen kann.

An die Theateraufführung schloss sich eine offene Diskussionsrunde mit den Darstellern an, an der sich die Schüler nach kleinen Aufmunterungen durch die Lehrkräfte und die Schulsozialarbeiter schließlich rege beteiligten.

Letztendlich gelang es der Theatergruppe auch in diesem Jahr an lebensweltliche Fragestellungen vieler Jugendlicher anzuknüpfen und künstlerisch darauf aufmerksam zu machen, dass Alkoholkonsum, speziell im hiesigen kulturellen Kontext und im Hinblick auf Jugendliche, unbedingt ernst genommen werden muss.

Aus diesem Grund setzte sich das Theaterpublikum gemeinsam mit seinen Lehrerinnen und Lehrern in verschiedenen Unterrichtsfächern mit dem Thema erneut auseinander.

Dank an Beteiligte

Rektor Axel Rombach bedankte sich in Zusammenhang mit der Theateraufführung beim Schulsozialarbeiter Samuel Kleefeldt für die Organisation. Daneben auch bei Niki Laufer als Hausmeister der Turn- und Festhalle. Zudem auch bei der Stadt Schramberg und der GWRS Sulgen für das Zurverfügungstellen der Halle. Die Kooperation mit allen Beteiligten funktionierte reibungslos und ermöglichte den Schülern ein Erlebnis abseits des Alltäglichen.