Hochschule: Neun Vorträge gehen das Thema auf unterschiedliche Weise an

Von Wilfried Strohmeier

"Wert(e)orientierung in Wirtschaft und Gesellschaft" hieß ein Kongress, der gestern an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Schwenningen stattfand.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Neun Redebeiträge gab es für Studenten, Firmenchefs und Entscheider beim gestrigen Wertekongress. Sie befassten sich mit Werte und Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung in Zeiten von Industrie 4.0, Forschungsergebnisse zur Lebenszufriedenheit, Kooperationen statt Konkurrenz oder auch Implementierung nachhaltiger Unternehmensstrategien anhand der Deutschen Bahn.

"Tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen und sich wandelnde Werte zeigen zunehmend ihre massive Wirkungen auf die Steuerung von Unternehmen und anderen Organisationen", hieß es in der Einladung. Aufgezeigt werden sollten aktuelle Trends, Problemfelder und mögliche Lösungsansätze im Rahmen einer nachhaltigen wertorientierten Steuerung auf. Angemeldet hatte sich über 150 Teilnehmer. Mit dabei Vertreter von Firmen aus der Medizintechnik in Tuttlingen, der Präzisionsteileindustrie, Unternehmensberatungen, Steuerbüros, Kunststoffspritzguss Kommunikationsunternehmen, Maschinenbau wie auch sozialen Unternehmen. Alle aus der näheren und weiteren Region.

Der Referent Ralf Dillerup, Leiter des Masterstudiengangs Unternehmensführung an der Hochschule Heilbronn, hatte sein Beitrag überschrieben mit Wert, Werte und Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung – normative und strategische Führung 4.0 für die Zeit der Industrie 4.0. Dillerup zufolge reiche nur der materielle Wert heut nicht mehr aus, man benötige auch nachhaltige Werte und man müsse sich den Werten anpassen. Diese teilte er in zwei große Bereiche ein: Ökonomie und Ethik. Bei den einzelnen Werten nannte er Gerechtigkeit, Solidarität, Inklusion, Fairness, Integrität und einige mehr. Es müssen seiner Aussage zufolge für international arbeitende Unternehmen auch internationale geltende Werte sein, nach denen gearbeitet werde. Er stellte in seinem Vortrag die Gleichung auf "Nachhaltigkeit = Wert + Werte + Ökologie".

Jedoch müssten zunächst Werte im Sinne der Betriebswirtschaft geschaffen werden, dann könne man sich um etwas anderes kümmern. In diesem Zusammenhang nannte er das Unternehmen Adidas, das kürzlich seine neue Nachhaltigkeitsstrategie vorstellte, in der man Wasser sparen und für bessere Arbeitsbedingungen in der Fertigung und bei den Zulieferern sorgen will. In der Abhandlung zur Industrie 4.0 verdeutlichte er, dass hier ebenfalls Werte geschaffen werden. "Daten sind der Rohstoff der Zukunft."