Der prächtig dekorierte Grafensaal. Foto: Beck

Eine neue Burg-App ermöglicht es, die Schauräume der Burg Hohenzollern kontaktfrei und selbstständig zu erkunden. Der digitale Guide ist in verschiedenen Sprachen verfügbar und ist eine Alternative zu den Gruppenführungen. Wir haben die App getestet.

Burg Hohenzollern - Mit vielen anderen Besuchern stehe ich im Grafensaal, der mit einem festlichen und wirklich wunderschönen Bankett dekoriert ist. Begleitet und informiert durch die Burg-App geht es weiter durch die weiteren und Räumlichkeiten der Burg, wie der Bibliothek oder das Wohnzimmer des Königs, bis wir bei den Kasematten angekommen sind.

Erst seit kurzem gibt es die App

Seit kurzer Zeit ist die neue Burg-App im Einsatz – auch weil ein aufwendiges W-Lan-Netz vor Ort installiert wurde. Die App ist sehr anwenderfreundlich, intuitiv aufgebaut und somit auch für Menschen geeignet, die nicht so viel Erfahrung mit einem Smartphone haben.

Sehr vorteilhaft: Der Anwender sieht auf einen Blick alle Bereiche der Burg, über die er sich informieren möchte. Die einzelnen Stationen auf der App folgen der einen klassischen Führung. Ist der Besucher in einem der verschiedenen Räume angekommen, kann er sich über die App alle Informationen dazu anhören.

Das W-Lan-Netzwerk funktioniert trotz der dicken Mauern in allen Räumlichkeiten hervorragend. Neben der deutschen gibt es auch eine englische und französische Tonspur. Ein Highlight ist die im November extra eingebrachte Winterzauber-Variante. Hier werden weihnachtliche Geschichten der Hohenzollern und interessante Details erzählt.

Führungen in klassischer Form gibt es nicht mehr

Auch Burgverwalterin Anja Hoppe ist vom Ergebnis der App begeistert: "Bereits vor Corona haben wir uns mit dem Thema Burg-App in Fremdsprachen befasst, damit unsere ausländischen Gäste auch während einer deutschen Führung auf ihre Kosten kommen. Just zu Corona-Beginn war unsere App fertig und wurde während des ersten Lockdowns auch für deutschsprachige Gäste ausgebaut." Man sei glücklich, dass man so bei der Wiederöffnung den Besucherbetrieb unter Corona-Bedingungen im Rahmen des Königlichen Flanierens anbieten konnte, kontaktfrei ohne Führung.

Auch Stefanie van Everdingen, für Veranstaltungen und Ausstellungen der Burg Hohenzollern verantwortlich, ist mit dem Ergebnis der Burg-App zufrieden: "Nach ein paar anfänglichen Kinderkrankheiten funktioniert die App jetzt aber ganz gut und wird von unseren Gästen auch gerne angenommen und genutzt."

Burg-Mitarbeiter helfen weiter

Ganz alleine ist man als Besucher beim Rundgang durch die Räume der Burg trotz Burg-App aber nicht. Mit Burgwissen geschulte Mitarbeiter sind auf die einzelnen Räume verteilt und können mit Rat und Tat weiterhelfen, falls dies nötig ist.

Nach der Tour und um Einiges an Wissen über die Geschichte der Burg Hohenzollern reicher können die Besucher natürlich im Burghof etwas essen oder trinken. Zu Hause angekommen, musste ich natürlich sofort meinen kleinen Töchtern Bericht erstatten. Die Frage, ob Prinzessinnen nur rosa Kleider trugen, konnte die App mir zwar nicht beantworten, dafür hatte ich tolle Bilder der Lichtshow, die ich ihnen zeigen konnte. Meine Kinder waren begeistert.

Fazit

Alles ins allem eine schöne Alternative zu einer klassischen Burgführung, denn das Schöne ist, dass die Besucher sich ihre Führung selbst einteilen können. Der nächste Ausflug zur Burg mit der ganzen Familie ist schon sicher.

Öffnungszeiten

Wer den Königlichen Winterzauber der Burg Hohenzollern sehen will, kann das noch bis zum nächsten Sonntag, 9. Januar, machen. Geöffnet ist die Burg bis einschließlich Donnerstag von 15 bis 20 Uhr und am Freitag und Samstag von 15 bis 21 Uhr. Tickets gibt es online auf der Website der Burg Hohenzollern.