Andreas Stoch wurde vom Narrengericht für schuldig befunden. Foto: Stadler

Rund 2500 Hästräger, Gugga-Musiker und Narrenwagen. 3000 Zuschauer verfolgen Spektakel. Mit Video

Dornstetten - Frühlingshafte Temperaturen boten am Sonntag die ideale Voraussetzung für einen gelungenen Narrenzug durch Dornstetten. Rund 2500 Hästräger, Gugga-Musiker und Narrenwagen sorgten für ausgelassene Stimmung. Tausende Besucher säumten die Straßen.

Aus 71 Gruppen bestand auch in diesem Jahr der große Narrenzug durch Dornstetten. Angeführt von der Stadtkapelle Dornstetten, den Drillerhansele und den Schnogaklopfern sowie dem Kindergarten Alte Volksschule, schob sich der närrische Wurm durch die Innenstadt mit dem Ziel Marktplatz, wo das Narrengericht tagte.

Viele Fußgruppen, primär Hexen aller Art, Geister, Wölfe, Teufel und Katzen befreundeter Zünfte waren angereist. Zum ersten Mal dabei war die Narrenzunft aus Calw mit Hexen und Turmwächtern. Die Stimmung war hervorragend, Konfetti flog ebenso durch die Luft wie Bonbons, Popcorn und Lutscher. Die Kinder, meist in Verkleidung, waren begeistert. Stimmungsvolle Guggamusik sorgte zusätzlich für gute Laune.

Das Ende des Zugs bildete traditionell der Fanfarenzug Aach. Ihm voraus wurde der Delinquent Andreas Stoch, Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag und Landesvorsitzender der Genossen, von den Schurkenfängern zur Gerichtsverhandlung geführt. Ein Joch zierte seinen Hals, und er wurde an Ketten vorgeführt. Die Vertreter des Dornstetter Narrengerichts und die Narrenritter gingen voraus.

Auf der Bühne vor dem Rathaus wurden anschließend die Anklagepunkte verlesen. Neben der von der Landes-SPD geforderten Einführung kostenfreier Kindertagesstätten und Kindergärten wurde Stoch die Einführung der Gemeinschaftsschulen vorgeworfen, wodurch es seitdem mit der Bildung bergab gehe.

Der ehemalige Kultusminister meinte, im Recht zu sein, und sagte: "Ohne Rot geht es nicht voran im Land!" Er streite für Bildung, bezahlbaren öffentlichen Personennahverkehr und günstigen Wohnraum. Auf Knien legte er schließlich den Dornstetter Eid ab. Trotz einer wortgewandten Verteidigung durch den Delinquenten selbst und auch durch seinen Advokaten konnte Stoch keinen Freispruch vor dem Narrengericht erreichen.

Der Politiker wurde nach dem Narrengesetzbuch zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt und muss einen Tag in einem städtischen Kindergarten arbeiten. Außerdem wurde Stoch auferlegt, dem Magistrat eine Lehrstunde zu erteilen, um die Gemeinderatssitzungen in Dornstetten künftig zu verkürzen. Darüber hinaus ist er verpflichtet, die Drillerhansele zu einem Besuch im Landtag nach Stuttgart einzuladen. Am 7. Februar 2021 hat er die Aufgabe, die Laudatio für den nächsten Narrenritter zu halten. Eine Revision, stellte das hohe Gericht klar, ist nicht zugelassen.

Wie die Aufbauarbeiten vor dem Event liefen, sehen Sie im Video: