Das Eschbronner Leitungswasser kann wieder ohne Gefahr getrunken werden. Foto: Hyrma – stock.adobe.com

Gesundheitsamt reagiert schnell. Franz Moser: Das System funktioniert. Chlorgeruch kann sich ein paar Tage halten.  

Eschbronn - Das Abkochgebot ist aufgehoben, das Eschbronner Trinkwasser entspricht wieder dem geforderten hohen Standard. Bürgermeister Franz Moser ist die Erleichterung deutlich anzumerken.

Über die Ursache des Messwerts, der das Gesundheitsamt auf den Plan rief, könne man nur spekulieren. Einen unmittelbaren Anlass kann Moser nicht erkennen. Die letzten Bauarbeiten seien schon eine Weile her, als dass auf diese Weise verunreinigte Wasser ins Leitungsnetz geraten sein könnte. Ein Wasserrohrbruch sei auch auszuschließen. Selbst die Annahme eines Messfehlers sei nicht völlig abwegig. Die Untersuchung der Proben nehme ein beauftragtes Labor vor. Letztendlich wird sich die Ursache wohl nicht ermitteln lassen. "Mir ist die Sache immer noch schleierhaft", so Moser.

Kritischer Messwert war Ausreißer

Der kritische Wert sei nur an einem einzigen Messpunkt im gesamten Eschbronner Leitungsnetz aufgetreten. Sofort seien weitere Proben gezogen worden. Schon bevor die Ergebnisse dieser zweiten Proben vorlagen, die übrigens völlig normale Werte ergaben, habe das Gesundheitsamt reagiert und die Chlorierung des Eschbronner Trinkwassers und ein Abkochgebot angeordnet, erläutert Moser den Ablauf der Ereignisse.

Am Samstagmittag habe das Gesundheitsamt nach der Vorlage der Ergebnisse des zweiten Probenrundgangs Entwarnung gegeben. Alles in Ordnung, der kritische Messwert war ein Ausreißer. "Das Trinkwasser war also schon in Ordnung, bevor das Gesundheitsamt die Gegenmaßnahmen anordnete", stellt Moser fest.

Also alles unnötig? Moser verneint. Das Gesundheitsamt ordne solche Maßnahmen nicht "aus Jux und Dollerei" an. Solange die Situation unklar und die weiteren Proben nicht ausgewertet gewesen seien, seien die vom Amt angeordneten Maßnahmen richtig gewesen, zumal sich nach Mosers Erinnerung solche Vorkommnisse in letzter Zeit in anderen Gemeinden häuften.Moser lobt im Gespräch mit unserer Zeitung besonders Wassermeister Philipp Mauch, der schnell und besonnen auf die besondere Lage reagiert habe. Hier zahle sich aus, wenn man über einen sehr erfahrenen Wassermeister verfüge, betont der Bürgermeister.

Auch die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt habe sehr gut geklappt. "Wir hatten Tag und Nacht einen Ansprechpartner", sagt Moser. Um die Menschen zu warnen, sei die Feuerwehr mit Lautsprechern durch den Ort gefahren.

Chlorgeruch kann sich ein paar Tage halten

Für den Bürgermeister bringen die vergangenen Tage eine wichtige Erkenntnis: "Das System funktioniert." Heilfroh sei er gewesen, als die Maßnahmen am Samstagmittag, ironischerweise um fünf nach zwölf, aufgehoben worden seien.

Inzwischen habe das Eschbronner Trinkwasser wieder die "außergewöhnliche Qualität", die die Nutzer erwarten könnten. Vielleicht werde das Wasser in den kommenden Tagen noch etwas nach Chlor schmecken, räumt er ein. Aber das sei weder gefährlich noch gesundheitsgefährdend.