Zentraler Omnibusbahnhof Freudenstadt. Der Schülerverkehr bildet nach wie vor das Rückgrat des ÖPNV im Kreis. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: VGF hofft auf neue Konzepte

Kreis Freudenstadt (vr). Weniger Schüler, weniger Gäste in Bussen und Bahnen: Die Auslastung des ÖPNV im Kreis Freudenstadt war voriges Jahr weiter rückläufig. Die Talsohle scheint noch nicht erreicht. Hoffnungen setzt die Verkehrsgemeinschaft Landkreis Freudenstadt (VGF) in Neuerungen wie den BW-Tarif.

Akutelle Zahlen stellte VGF-Geschäftsführer Martin Mäule dem technischen Ausschuss vor. Einige Geschäftsfelder entwickelten sich gut, allerdings schwächelt der Schülerverkehr, der nach wie vor "das Rückgrat" der Kundschaft bildet. Unterm Strich bleibt ein Minus von 2,5 Prozent im Vergleich zu 2016. Rund 5,9 Millionen Fahrgäste beförderten Busse und Bahnen voriges Jahr, 2010 waren es eine Million mehr. Um die Ausfälle auszugleichen, hatte die VGF bereits 2016 die Tarife erhöht. "Das war leider notwendig", sagte Mäule.

Zuwächse verzeichnete die VGF im Bahnverkehr (plus 1,3 Prozent), der von mehr als 855 000 Fahrgästen genutzt wurde. Auch der Freizeitverkehr lag im Plus (175 000), was aber ein "sehr wetterabhängiges" Geschäft sei, ferner trugen Flüchtlinge und Studenten ("erfreuliche Zahlen auf niedrigem Niveau") zur besseren Auslastung des ÖPNV bei.

Hoffnungen setzt die VGF auf Neuerungen wie den BW-Tarif, der es Bus- und Bahnkunden schon bald viel einfacher machen soll. Dann können ÖPNV-Kunden mit einem Fahrschein direkt von A nach B fahren – zwar mit Umstieg, aber ohne mehrere Tickets lösen zu müssen. Der Preis steige dadurch nicht. Allerdings könnten diese Tickets nur im Internet gelöst werden.

Die Kreisräte hakten nach, teils kritisch. Franz Schweizer (CDU), Busunternehmer, sagte, Dieselbusse blieben dem Kreis noch lange erhalten. Die Landschaft im Kreis mit Bergen und Tälern sei ein Grund. Der andere sei, dass Elektro- und Hybridfahrzeuge vor allem in Städte gingen, in denen Fahrverbote drohten. Auch das neue Zuschusssystem für den Kauf moderner Busse benachteilige den ländlichen Raum. Es komme nur noch an, was abgasbelastete Städte übrig ließen.

Potenzial Werksverkehr

Wolf Hoffmann (Grüne) regte an, zumindest Ferientickets auch für Schüler zu ermöglichen, die aufgrund der zu kurzen Distanz zur Schule keine Monatskarten-Förderung bekommen. Gerhard Gaiser (SPD) sagte, er sehe den ÖPNV im Kreis "nach wie vor auf einem guten Weg". Armin Jöchle (CDU) empfahl unter anderem Bus und Bahn verlässlicher aufeinander abzustimmen; drei Minuten seien oft zu wenig, um den Anschlusszug zu erwischen. Es sei schade, dass es keine BW-Monatstickets gebe. Tore-Derek Pfeifer (Freie Wähler) empfahl der VGF, auf die großen Betriebe in der Region zuzugehen. "Dort liegt Potenzial. Die Firmenparkplätze sind immer genagelt voll."

Am Dienstag stellte die VGF Neuerungen in der Fahrplankonferenz vor.

u Waldachtal