Für HBW-Kreisläufer Fabian Wiederstein war nach drei Treffern Schluss. Er kassierte nach 34 Minuten die Rote Karte. Foto: Kara

Es wird immer enger für den HBW Balingen-Weilstetten in der Handball-Bundesliga. Am Donnerstag verloren die "Gallier" gegen die HSG Wetzlar.

Die Chancen auf den Klassenerhalt für den HBW Balingen-Weilstetten in der Handball-Bundesliga sind weiter gesunken. Das Team von Trainer Jens Bürkle zog in seinem vorletzten Heimspiel der Saison der HSG Wetzlar mit 24:28 (9:13). Es war nicht so, dass die "Gallier" chancenlos gewesen wären – sie leisteten sich einfach zu viele Fehler, um den Tabellensechsten so richtig in die Bredouille zu bringen.

Bürkle: Zu viele Fehlwürfe

"Wir hatten 16 Fehlwürfe, dabei waren zum Teil super Chancen. Davon hätten wir einfach ein paar mehr machen sollen. Den Ausschlag hat Wetzlars Cleverness und individuelle Stärke gegeben. Jedes Mal, wenn wir in bisschen gepennt haben, hat’s gescheppert", sagte HBW-Trainer Jens Bürkle im Interview beim Bezahl-Sender Sky nach dem Spiel.

Wetzlar nutzt Balinger Angriffs-Probleme

Vor knapp 2100 Zuschauern taten sich die Gastgeber in der ersten Halbzeit gegen die stressende 5:1-Deckung der Hessen extrem schwer. Entweder sie leisteten sich Ballverluste oder aber sie vergaben auch beste Chancen gegen Wetzlars Keeper Till Klimpke, der auf der Torhüterposition für deutliche Vorteile beim Tabellenfünften sorgte. Wetzlar nutzte die technischen Fehler der Hausherren und legte in der Folge sogar auf 9:4 vor (17.) . Der HBW nutzte eine Überzahlphase, um durch Treffer von Björn Zintel und Tim Nothdurft auf 6:9 zu verkürzen, aber die Gäste setzten die nächsten drei Tore und nötigten HBW-Coach Bürkle in der 26. Minute bereits zu seiner zweiten Auszeit. Er ließ nun mit sieben Mann angreifen. Und der Kniff machte sich bezahlt. Jona Schoch und Daniel Ingason warfen den HBW auf 8:12 heran (28.). Nach Filip Mirkulovskis 13:18 sorgte Oddur Grétarsson bei seinem Erstliga-Comeback für den HBW von der Siebenmetermarke für den 9:13-Pausenstand.

HBW nutzt nach 14:16 das Momentum nicht

Und der HBW steigerte sich zu Beginn des zweiten Abschnitts, war immer wieder über den Kreis erfolgreich und kämpfte sich peu à peu heran. Nach einem Grétarsson-Siebenmeter zum 14:16 (41.) schien das Momentum auf Seiten der "Gallier", die zu diesem Zeitpunkt Kreisläufer Fabian Wiederstein durch eine Rote Karte verloren hatten. Doch das Bürkle-Team schaffte es nicht, die Chose zu drehen, weil es sich einfach zu viele Klöpse in der Offensive leistete. Wetzlar baute sein Polster mit drei Treffern in Serie auf 19:14 (44.) aus, und der HBW rannte diesem Rückstand fortan hinterher. Spätestens nach dem 14:19 des künftigen Balingers Felix Danner in der 54. Minute war klar, dass der HBW die im Kampf um den Klassenerhalt so dringend benötigten Punkte verpassen würde. Am Ende jubelten die Hessen über einen 28:24-Erfolg, der ihnen die Option auf einen internationalen Startplatz offen hält.

Chancen auf Klassenerhalt auf Minimum gesunken

Die Chancen des HBW hingegen sind nicht nur aufgrund des Punktgewinns den der direkte Konkurrent GWD Minden am Donnerstag mit einem 26:26 gegen die TSV Hannover-Burgdorf gefeiert hat gesunken, auch das harte Restprogramm – nun stehen die Spiele beim designierten Meister SC Magdeburg und zu Hause gegen den Tabellenvierten Füchse Berlin auf dem Programm – bietet wenig Grund zum Optimismus. Ein Wunder muss her.

HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky, Sejr (ab 17.); Fügel, Lipovina (3/1), Huber, Thomann (2), Ingason (1), Nothdurft (3), Wiederstein (3), Grétarsson (2/2), Todorovic, Beciri (1), Schoch (2), Zintel (3), Scott, Heinzelmann (4).

HSG Wetzlar: T. Klimpke, Tomok; Srsen (1), Nyfjäll (7), O. Klimpke, Mirkulovski (2), Danner (1), Weissgerber (2/1), Holst, Fredriksen (1), Forsell Schefvert (3), Okpara, Mellegard (4), Rubin (3), Novak, Cavor (4).