HBW-Kapitän Jona Schoch lässt sich von Hamburgs Frederik Bo Andersen nicht aufhalten. Foto: Eibner

Jubel beim HBW Balingen-Weilstetten. Nach dem Nackenschlag der Derby-Niederlage gegen den TVB Stuttgart, hat das Team von Trainer Jens Bürkle am Sonntag stark abgeliefert und mit 34:29 (19:13) beim HSV Hamburg gewonnen.

"Wir leben noch. Die Mannschaft hat Charakter bewiesen, gekämpft, wie verrückt, zusammengestanden und auch wirklich gut gespielt. Deshalb haben wir die Punkte verdient mitgenommen", sagte HBW-Trainer Jens Bürkle nach einer Partie, in der sein Team in der ersten Halbzeit phasenweise wie im Rausch spielte. Der Lohn für den Sieg, der HBW zog in der Tabelle an GWD Minden vorbei auf Rang 16 und verließ damit die Abstiegsplätze.

Starke Abwehr als Basis

Der HBW legte vor 2885 Zuschauern in der Alsterdorfer Sporthalle gut los, führte nach einem Siebenmeter von Vladan Lipovina mit 4:2, Dominik Axmann verkürzte für die Hamburger zum 3:4, doch dann brach sich ein echter Sturm über den Hanseaten seinen Bann. Die leisteten sich gegen die starke Defensive der "Gallier" nun einen Fehler nach dem anderen, zudem zeigte sich HBW-Keeper Mario Ruminsky nun immer wieder auf dem Posten. Und die Gäste konterten wie aus dem Lehrbuch. Lipovina erhöhte mit einem Doppelpack auf 6:3 (9.), und selbst als Tobias Heinzelmann eine Zwei-Minuten-Strafe absaß, blieb der HBW am Drücker.

HBW kontert sich in einen Rausch

Als Jona Schoch das 9:4 erzielt hatte, sah sich HSV-Trainer Torsten Jansen zur ersten Auszeit genötigt. Die aber hatte nicht den Effekt, den sich der Weltmeister von 2006 erhofft hatte. Das Spiel seines Teams blieb weiter fehlerhaft. Tom Nothdurft und Moritz Strosack schlossen jeweils zwei Tempogegenstöße erfolgreich ab – Jansen hatte zwischendurch schon sein zweites Time-out genommen – und so führte der HBW nach einer Viertelstunde mit 13:4! Doch es sollte noch besser für die "Gallier" kommen. Drei Minuten später sorgte Strosack per Konter mit dem 16:6 gar für eine Zehn-Tore-Differenz.

Hamburg fängt sich nach 6:16-Rückstand

Hamburg fing sich nun wieder. dampfte den Rückstand Tor um Tor ein, weil sich bei den Schwaben nun einige Nachlässigkeiten einschlichen. Drei Minuten vor der Pause sorgte Finn Wullenweber für das 13:18. Damit hatte der HBW die Hälfte seines Vorsprungs wieder eingebüßt, ehe Schoch noch das 19:13 für Balingen-Weilstetten nachlegte.

"Gallier" zu Beginn der 2. Halbzeit hellwach

Zu Beginn des zweiten Abschnitts zeigten sich die Schwaben hellwach und schraubten ihren Vorsprung wieder in die Höhe. Denn nach Axmanns 15:20 (31.) ließen sie einen 4:0-Lauf mit Treffern von Heinzelmann (2), Nothdurft und Schoch folgen und setzten sich bis zur 37. Minute auf 24:15 ab. Abschütteln aber ließ sich der Aufsteiger, der schon nach dem zweiten Angriff Schlüsselspieler Leif Tissier mit einer Schulterverletzung verloren hatte, nicht. Casper Mortensen (2) und Nicolai Theilinger hielten den HSV im Spiel. Näher als auf sechs Tore Differenz ließ der HBW die Hausherren zunächst nicht herankommen. Erst als der HSV in der Schlussphase offensiv verteidigte und Torhüter Johannes Bitter ein paar Paraden zeigte, rückten sie den "Galliern" etwas enger auf die Pelle. Dreieinhalb Minuten netzte Philipp Bauer zum 27:31 ein.

Lipovina erstickt Hamburger Hoffnungen endgültig

Sollte beim HBW nun doch noch das große Zittern einsetzen? Nein. Denn Lipovina erhöhte mit einem Doppelpack auf 33:27, und damit war das Spiel entschieden. Am Ende freuten sich die Gäste über einen 34:29-ERfolg und den Sprung auf den 16. Tabellenplatz.

Statistik

HSV Hamburg: Bitter, Maier; Schimmelbauer, Mortensen (4), Tissier, Späth (2), Axmann (3), Gertges, Andersen (2), Bauer (3), Forstbauer (3), Wullenweber (5), Theilinger (4), Valiullin (3).

HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky, Sejr; Lipovina (9/3), Thomann, Ingason (1), Nothdurft (4), Todorovic, Beciri, Wente, Schoch (5), Zintel (2), Scott, Volz, Heinzelmann (5), Strosack (8).