Im Rahmen des Jahreskonzertes wurden Mitglieder des Musikvereins Rexingen geehrt. Foto: Schwarzwälder Bote

Jahreskonzert: Musikverein Rexingen lockt mit Motto "Rebellen, Vagabunden und windige Typen" / Nachwuchs überzeugt

Hübsch dekorierte Tische und eine weihnachtlich geschmückte Bühne stimmten die Besucher in der Rexinger Johanniterhalle in den Advent ein. Doch ganz so besinnlich sollte das Jahreskonzert des Musikverein Rexingen mit dem Motto "Rebellen, Vagabunden und windige Typen" nicht werden.

Horb-Rexingen. Der Musikverein wartete mit einigen Überraschungen auf. Durch das vielversprechende Programm führte Moderator Felix Grüning, der auch seine Theater- und Musicalerfahrung miteinbringen konnte. Den Auftakt des Konzertabends bildete die Bläserklasse der Grundschule Rexingen unter der Leitung von Jochen Stübenrath. Mit dem "Militärmarsch" von Franz Schubert, "Let Us Start" (Peter Alber) und dem "Holiday Cha-Cha" (Peter Alber) begeisterten die Jungmusiker die anwesenden Gäste. Als Zugabe spielte die Bläserklasse noch den Titel "Scarborough Fair" (Simon and Garfunkel), bevor sie die Bühne an die Jugendkapelle (Juka) Grünmettstetten-Rexingen übergaben.

Unter der Leitung von Ferenc Guti präsentierte der musikalische Nachwuchs "The Olympic Spirit" (Arrangement Eric Osterling) sowie "Springtime" (Martin Klaschka) und "Disney Magical Marches" (Arrangement Eric Osterling). Selbstverständlich war die Juka auch auf die Zugaberufe der begeisterten Zuhörer vorbereitet, weshalb die Jungmusiker das Thema der Serie "Hawaii Five-O" beisteuerten.

Doch damit nicht genug, denn plötzlich gesellten sich die aktiven Musiker zum musikalischen Nachwuchs. "Uns ist die Jugend wichtig. Deshalb wollen wir mit ihnen zusammen ein Stück präsentieren", verkündete Stübenrath, der prompt sein Fagott zum Einsatz brachte. Lediglich einmal wurde das folgende Stück miteinander geprobt. Dementsprechend motiviert zeigte sich die Juka in der Darbietung von "Irish Dream" (Kurt Gäble), wobei sich die Jugendlichen gelungen in die Reihen der aktiven Musiker miteinbrachten.

Mit dem "Andreas Hofer Marsch" (Arrangement Siegfried Rundel) eröffneten die aktiven Musiker unter der Leitung von Stübenrath das Programm. Laute Paukenschläge läuteten musikalisch die Geschichte des Rebellen Andreas Hofer ein, der als Anführer der Tiroler Aufstandsbewegung von 1809 galt. In "Zwei lustige Vagabunden" hoben sich Christina Gunkel und Jochen Asprion als Solisten in ihrer Darbietung hervor.

Arrangement "Game of Thrones" wird nach der Pause eingeleitet

"Es ist schwierig, aus dem Schutz des Orchesters heraus zu treten", verdeutlichte Moderator Grüning, was das Publikum mit Ovationen entsprechend würdigte. Ferner verlangte Dirigent Stübenrath den Protagonisten am Schlagwerk einiges ab. Dies wurde in mehreren Stücken deutlicht, in denen das Schlagwerk mit geballter Kraft die Dramaturgie der musikalischen Werke gekonnt vermittelte. Dies stellte sich auch bei dem Arrangement "Game of Thrones" heraus, das nach der Pause spannend eingeleitet wurde. Laute Taktschläge erklangen in der verdunkelten Johanniterhalle, während der Vorhang auf der Bühne zunächst geschlossen blieb. Leise Passagen wurden mit Tönen vom Xylofon geschmeidig abgerundet und bauten weiterhin Spannung auf, bis sich der Vorhang öffnete und die Bühne im bedrohlichen Rot erstrahlte. Ebenso dramatisch fügte sich der Trommelwirbel in das Geschehen ein, bis sich die gesamte Kapelle zum Finale klanggewaltig entfaltete.

Ebenso hörenswert setzten die Musiker auch das Arrangement zu der Filmmusik aus "Der mit dem Wolf tanzt" um. Mit dem "John Dunbar Thema" entführten die Musiker das Publikum in den Wilden Westen, was in einem "Ride to Fort Hays" gipfelte. Ein besonderer Höhepunkt wartete mit dem Titel "Rapunzel" (Bert Appermont) für die Zuhörer auf. Erneut verdunkelte sich die Halle, während Moderator Grüning lebhaft die Geschichte in die musikalische Darbietung mit einfließen ließ. Ferner ergänzten sich Grüning und die Kapelle nahezu perfekt, was vor allem in den dramatischen Szenen des Märchens deutlich wurde. Eine weitere Überraschung für das Publikum folgte mit "Der Schwan" (Arrangement Michael Geisler). Dirigent Stübenrath lieferte als Solist am Fagott eine ungeprobte Premiere ab, wie der Moderator verriet. Als musikalischer Leiter sprang währenddessen Achim Gunkel ein.

Der MV Rexingen zeigte sich in seinem Jahreskonzert kreativ und überzeugte in der musikalischen Darbietung. Simple Effekte unterstrichen zudem die Dramaturgie der Titel und trugen wesentlich zur Spannung beim Publikum bei.

Der Musikverein Rexingen ehrte auf seinem Jahreskonzert aktive wie passive Mitglieder. Des Weiteren erhielt Moritz Asprion das Jungmusikerleistungsabzeichen für die bestandene D1-Prüfung. Der Vorsitzende Anton Brenner ehrte Tobias Bleher (Posaune) für zehnjährige aktive Tätigkeit im Verein. Im Zuge dessen wurden auch die Fördermitglieder des Vereins für ihre Treue geehrt: Sie erhielten Ehrennadeln. Roland Bingenheimer, Michaela Graf und Sonja Asprion (Silber für 20 Jahre), Stanko Preradovic, Erich Lalbacher und Martin Gekle (Silber für 40 Jahre).