In einem Duo treten Christoph Haarmann und Frank Scheuerle auf. Foto: privat

Ein besonderes Konzert war in der Alten St. Laurentiuskirche zu hören. Der Mandolinist und Gitarrist Frank Scheuerle gab mit seinem Duo-Partner, dem Flötisten Christoph Haarmann, ein eindrucksvolles Konzert.

Der musikalische Bogen spannte sich von Barockmusik bis zu Werken von Granados und Margola.

Durch viele wechselnde Instrumentenkombinationen (Quer- und Altquerflöte im Zusammenspiel mit Mandoline, Tenorlaute und Gitarre) gestalteten die Musiker das Programm sehr abwechslungsreich und farbig.

Den fulminanten Einstieg machte eine barocke Suite von Pietro Locatelli, gefolgt von der selten aufgeführten ‚Sonata d-Moll‘ von Kaspar Fritz aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts – ursprünglich für 2 Violinen komponiert und von den Künstlern für Flöte und Mandoline übernommen. Packend und virtuos vorgetragen fesselten die Musiker das Publikum mit ihrem brillanten Zusammenspiel.

Zwei Stimmungsbilder

Es folgte ein Solo-Beitrag von Christoph Haarmann: mit zwei Stimmungsbildern für Flöte von Joseph Lauber regte er die Fantasie der Zuhörer an.

Romantisch beginnend mit dem „Morgenständchen“ (mit schönen Melodien dargestellt wurden sich erhellende Landschaften, blitzende Sonnenstrahlen, Vogelrufe und vieles mehr) wurde es bei „Irrlichter“ etwas beängstigend: meisterhaft interpretiert vom Solisten wurde eine Atmosphäre geschaffen, die gewisse Ängste auslösen könnte – Nachterscheinungen aus dem Moor oder aus dichten Wäldern wurden dargestellt durch spitzige Triolen, verschobene Schwerpunkte und hervorgehobene Töne. Die Zuhörer wurden iso n eine ganz andere Umgebung hineinversetzt.

Vier Episoden des italienischen Komponisten Franco Margola bildeten, wie die zuvor gehörten Fantasiestücke, einen weiteren reizvollen, zeitgenössischen Gegenpol.

Danach wurden 2 Sätze aus Klaviersonaten von Wolfgang Amadeus Mozart in einer zeitgenössischen Bearbeitung von Andreas Traeg aufgeführt. Diese nicht alltägliche Bearbeitung für Flöte und Gitarre war ein besonderes Erlebnis für die begeisterten Zuhörer.

Mit seinen Solo-Beitrag „Eucalypts“ zeichnete Frank Scheuerle mit der Mandoline meisterhaft ein weiteres musikalisches Bild. Der Komponist Graham Powning hat, bezugnehmend auf seine Heimat, das Stück dem Eukalyptusbaum und der Tierwelt dort gewidmet. So wurden die Zuhörer nach Australien entführt und beim Eintauchen in die Klangwelt waren der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Nahtlos und perfekt gestaltet wurde dann der Übergang zu einem dreisätzigen Duett von Carl Philipp Emanuel Bach - aufgeführt mit Flöte und Violine.

Den Abschluss des Konzerts bildete Musik des angehenden 20. Jahrhunderts: Es folgte die sehr beliebte „Berceuse“ von Gabriel Fauré in einer Bearbeitung von Friedrich von Hoheneichen für Gitarre und Altquerflöte. Der warme Klang der Flöte brachte das Publikum bei diesem Wiegenlied ins Träumen.

Spanische Impressionen

Mit zwei spanischen Impressionen beendeten die Musiker das Konzert.

Das perfekt aufeinander eingespielte Duo bot einen Hörgenuss der Extraklasse – selten zu hörende vielseitige Instrumentenkombinationen, ein stimmiges abwechslungsreiches Programm mit einer großen stilistischen Bandbreite und enormen klanglichen Facetten. Das recht zahlreich erschienene Publikum zeigte sich begeistert und die Musiker bedankten sich für den großen Applaus mit einem brasilianischen Choro von Celso Machado. Ein stimmungsvoller Abschluss eines wunderbaren Konzertabends.