Reinhold Hoffmann - hier zusammen mit der letztjährigen Vereins-Prinzessin Lorena I. - war bis zu seinem Tod aktives Mitglied bei den Schmiechatalern. Foto: Nölke

Völlig unerwartet ist Reinhold Hoffmann im Alter von 64 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.

Albstadt-Tailfingen - Die Tailfinger Fasnetsgesellschaft Schmiechataler hat mit ihm nicht nur ihren Geschäftsführer verloren, sondern auch ein treues Mitglied, das unter anderem im Vorstand immer aktiv war. Nachdem erst im Dezember Präsident Philipp Roth gestorben war, sitzt der Schock bei den Mitgliedern der Schmiechataler um so tiefer.

Der gebürtige Lautlinger war schon in jungen Jahren mit seiner Familie nach Tailfingen umgezogen, in ein Mehrfamilienhaus, und hatte dort eine Nachbarin, die seine große Liebe werden sollte: Im Mai hätten Reinhold und Sonja Hoffmann ihren 43. Hochzeitstag feiern können. Ihre beiden Kinder Sabine und Thomas haben Hoffmann inzwischen auch zum mehrfachen Großvater gemacht.

Reinhold Hoffmann war seit 1. März 1992 Mitglied der Gesellschaft Schmiechataler. Dort startete er in der Maskengruppe als Tagolf und erhielt am 11. November 1997 seine erste Auszeichnung: den Brauchtumsorden in Silber. In den nächsten Jahren folgten viele weitere, zuletzt 2016 die höchste Auszeichnung des Landesverbands württembergischer Karnevalsvereine (LWK): Der "Hirsch am Goldenen Vlies" wird nur für außergewöhnliche Verdienste im Verein verliehen, heißt es in der Satzung des LWK.

Seit Jahrzehnten und bis zuletzt war er mit vollem Einsatz dabei

Reinhold Hoffmann erfüllte diese Voraussetzung, hatte er im Verein doch viele Ämter inne, war Maskenleiter, Elferratsvorsitzender, Ordensmarschall, verstärkte den Wirtschaftsausschuss und wurde 2018 Geschäftsführer – ein Amt, das er bis zu seinem Tod mit vollem Einsatz ausübte. "Er lebte immer für den Verein", berichten seine Vereinskameraden. Dabei hatten ihm gesundheitliche Rückschläge in der Vergangenheit nie einen Strich durch die Rechnung machen können. Selbst wenn er unter Schmerzen litt, war er bei den meisten Veranstaltungen an vorderster Front mit dabei – und sich nie zu schade, kräftig anzupacken.

Das galt auch für seinen Beruf: Nach seiner Ausbildung und einigen Jahren in einer Chemischen Reinigung in Truchtelfingen hatte Hoffmann zunächst als Verkäufer im Multi-Markt und dem Nachfolger Extra-Markt in Tailfingen gearbeitet, kehrte dann in seinen Ausbildungsbetrieb zurück und machte sich schließlich mit einer Chemischen Reinigung in Gladbeck selbstständig.

"Die Welt hat einen unglaublich wertvollen Menschen verloren"

Zurück in seiner Heimat, war Hoffmann noch mehrere Jahre – über den Beginn seines Ruhestands hinaus – bei "Peters Pflegedienst" im Einsatz und brachte den Klienten das Essen auf Rädern.

Wie sehr Reinhold Hoffmann seinem Verein fehlen wird, machen Beileidsbekundungen in den sozialen Netzwerken deutlich: "Die Welt hat einen unglaublich wertvollen Menschen verloren", schreibt eine Nutzerin, "Du warst immer ein ganz toller und hilfsbereiter Kollege", eine andere. Ein weiterer Nutzer trifft es nach Ansicht des Präsidiums der Schmiechataler auf den Punkt: "Mensch, was hatten wir für einen Spaß miteinander! Du bleibst unvergessen. Danke für die tolle Zeit!"