Für die Skateanlage gibt es Zuschüsse aus den EU-Fördertöpfen. Foto: Hak Design

Guter Lauf für Rottweil: Für Skateanlage und Sammlung Dursch gibt es Zuschüsse. Mit Karte

Rottweil - Das Glück bleibt Rottweil hold. Nun kommen auch noch zwei herausragende Rottweiler Projekte in den Genuss, Fördermittel von der EU zu erhalten: der geplante Skatepark und die Sammlung Dursch.

Auch wenn es zur Zeit nicht so aussieht. Aber Rottweil hatte zuletzt nicht gerade ein glückliches Händchen, was die Leader-Förderung anbelangt. Dieses Mal ist das anders. Zwei Rottweiler Vorhaben werden berücksichtigt.  So wird die geplante Skateanlage des Rollbrett-Vereins mit 60 Prozent unterstützt. Das Projekt ist mit 240.000 Euro veranschlagt, maximal 144.000 Euro schießt demnach die Europäische Union dazu, den Rest teilen sich Verein und Stadt.

Schon vor Monaten hat der Verein Rollbrett Rottweil über die Plattform der örtlichen Volksbank eine sogenannte Crowdfunding-Action gestartet. Viele beteiligten sich und spendeten einen Beitrag. So sind 15 754 Euro zusammengekommen. Robert Hak, Kopf und Initiator der Skateanlage, zeigt sich überglücklich. "Rottweil bekommt nicht nur die Landesgartenschau, sondern auch einen einzigartigen Skatepark", jubelt er. Nun müsse der Verein noch weitere 25 000 Euro generieren "und wir werden kämpfen, sodass hoffentlich noch dieses Jahr mit dem Bau gestartet werden kann."  Zum Projekt: Geplant ist eine Anlage für Kinder und Jugendliche. Die Stadt stellt dem Verein ein Grundstück zwischen Rugyplatz und Verkehrsübungsplatz zur Verfügung. Die Anlagen werden, so die Idee, von Kindern ab rund acht Jahren bis hin zu erwachsenen Skatern benutzt. Die stärkste Nutzergruppe stellen Jugendliche zwischen zwölf und 20 Jahren dar. Für diese Gruppe stelle die Skateanlage nicht nur eine Sporteinrichtung dar, vielmehr sei sie der Treffpunkt.  Die Entscheidung des Auswahlausschusses kommt auch pünktlich zur Umgestaltung der Sammlung Dursch. Seit Anfang des Monats ist die Abteilung im Dominikanermuseum geschlossen – und wird es bis voraussichtlich Oktober 2019 auch bleiben. Grund ist die Neukonzeption der Präsentation der sakralen Bildwerke aus der Gotik bis zum Anfang des Barock, die Dekan Johann Georg Martin Dursch Mitte des 19. Jahrhunderts zusammengetragen hat. Nach wechselvoller Geschichte hatte die Sammlung in der Lorenzkapelle einen festen Platz gefunden, bevor sie 1992 ins damals neu eröffnete Dominikanermuseum wanderte. Geführt als Zweigmuseum des Landesmuseums, präsentierte sich die Sammlung seither in postmodernem Ambiente.

Karte: Standort Skatepark

Bild mit Unterschrift

Nachdem vor ein paar Jahren die Sammlung Arae Flaviae im Dominikanermuseum neu konzipiert wurde, ist jetzt die Sammlung Dursch dran. Land, Stadt und Private geben Geld, damit die Heiligenfiguren künftig in neuer Form erlebt werden können. Für das private Engagement wurden Objektpatenschaften ausgeschrieben. Mit der Entscheidung des Auswahlausschusses schließt sich jetzt auch die EU an die Geldgeber an.

Nach dem Umbau werden die Bildwerke in einer Art Kabinetten zusammengefasst. Der gesamte Museumsraum wird farblich neu definiert. Und die Vermittlung soll gegenwärtigen Museumsstandars entsprechen. Das heißt: Auch in Sachen Ansprache an die Besucher wird sich einiges ändern.

Wie schon bei der Neugestaltung der römischen Sammlung sollen in der neuen Präsentation auch Besucher bis ins Kindesalter hinab direkt interessiert und informiert werden.

Der Leader-Zuschuss bezieht sich auf den Aspekt der Vermittlungsmodule. Die genaue Höhe der Förderung legt die Bewilligungsstelle am Regierungspräsidium Freiburg nach Prüfung des Antrags fest.

Info: Drei Fragen an Robert Hak

Von Armin Schulz

Wie habt ihr die Nachricht die letzten Tage gefeiert?

Wir haben erst mal unfassbar gejubelt und es kaum fassen können, weil wir ehrlich gesagt nicht mehr damit gerechnet haben! Wir kämpfen jetzt schon seit bald fünf Jahren für den Park. Nach unzähligen großen, kräfteraubenden Aktionen war bei allen fast schon die Luft raus. Es war gerade für die vielen ganz jungen Mitglieder bei uns sehr schön zu sehen, dass die lange harte Arbeit für ein gemeinsames Ziel nun doch tatsächlich Früchte trägt. Wir sind alle einfach nur glücklich, dass es nun tatsächlich einen Skatepark geben wird. Wir haben uns am Wochenende alle zum Grillen getroffen und unseren Erfolg schön gefeiert!

Wie geht es jetzt weiter?

Es sind nun sechs Monate Zeit, den Antrag bei der Bewilligungsstelle, dem RP Freiburg, einzureichen, um die Leader- Gelder zu bekommen. Wir treffen uns zeitnah mit Herrn Huber von der Stadtverwaltung, um allen nötigen weiteren Schritte zu planen.

Wie können die restlichen 25.000 Euro gesammelt werden?

Wir haben die ersten 20.000 Euro allein durch unser Crowdfunding zusammen mit der Volksbank Rottweil und Kleinspenden sowie Veranstaltungen wie unser Rott-’n’-Roll-Festival im letzten Jahr generiert. Für die restlichen 25.000 Euro hoffen wir nun auf weitere Unterstützer und planen dafür Firmen und Großsponsoren zu kontaktieren. Außerdem möchten wir wieder diverse Veranstaltungen wie Musikfestivals, Skatewettbewerbe, Ausstellungen und Bewirtungen organisieren. Somit könnten wir weiterhin Spenden sammeln und gleichzeitig allen Unterstützern tolle Events bieten. Gerne möchten wir an der Stelle noch einmal Danke sagen: Ein riesiges, herzliches Dankeschön geht vor allem an: den Vorstand und jedem einzelnen Mitglied unseres Vereins Rollbrett Rottweil für die unglaubliche Manpower, den Glauben und die positive Energie; die Stadt Rottweil und den Gemeinderat; die Leader-Förderung Oberer Neckar; die mehreren hundert Unterstützer bei unserer Crowdfunding-Aktion zusammen mit der Volksbank Rottweil für jede große und kleine Spende; alle Künstler, die beim Rott-’n’-Roll-Festival im letzten Jahr mitgewirkt haben – sowieso an alle Unterstützer und Helfer bei unseren letzten Aktionen.  

Info: Leader

Der Name steht für die "Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft" und ist ein Förderinstrument der Europäischen Union zur Stärkung und Weiterentwicklung der ländlichen Räume. Die Europäische Union unterstützt mit dem Leader-Ansatz seit 1991 modellhafte Projekte im ländlichen Raum.