Die baulichen Maßnahmen am Rückhaltebecken und in der Ortslagen sollen Neufra vor einem 100-Jährigen Hochwasser schützen. Foto: Schmidt

Mit mehreren Maßnahmen soll Starzel im Bett gehalten werden. In diesem Monat geht es los.

Rottweil-Neufra - Die Hochwasserschutz-Maßnahmen in Neufra gehen voran. In jüngster Sitzung ließen sich die Räte zum aktuellen Stand informieren.

Der 28. Juli 2014 prägte und prägt Neufra. Die Starzel trat in verheerendem Ausmaßen über die Ufer, die braunen Fluten verwüsteten nicht nur die Keller, sondern teilweise auch Wohnräume. Die Sorge, dass Neufra einer weiteren Katastrophe ausgeliefert sein könnte, treibt die Bürger um. Sie erwarten weitere Hochwasserschutzmaßnahmen.

Die Vorarbeiten dafür waren zeitintensiv, aber es scheint voranzugehen. Ortvorsteher Willy Schaumann bedankte sich in jüngster Sitzung bei Roland Hönisch und Cornelia Schilling von der Abteilung Tiefbau der Stadt für die gute Zusammenarbeit.

Gespräche mit betroffenen Anwohnern seien geführt worden, berichteten sie. Mit den Erd-, Beton- und Stahlbetonarbeiten am Rückhaltebecken (es handelt sich bereits um das Gewerk zwei) werde Anfang April begonnen.

Die Vergaben für den Stahlwasserbau, Stahlbau und EMSR-Technik (Gewerk drei) komme zeitgleich zur Beratung in den Gemeinderat. Die Vorprüfungen für die Ortslageplanung seien ebenfalls bereits im Gange. Das Wasserrechtsgesuch werde diesen Monat noch an das Landratsamt zur Genehmigung eingereicht. Baubeginn und Fertigstellung innerhalb der Ortslage seien allerdings abhängig von der Genehmigung, der Förderzusage sowie Angebotsrücklauf und Witterung, so Hönisch. Anhand einer Lagekarte erläuterte er die Schutzmaßnahmen. Danach wird an der südlichen Seite der Brücke eine niedrige Stahlbetonmauer erstellt. Dafür müsse die Straßenbeleuchtung zurückversetzt werden.

Die Maßnahmen stellten die wirtschaftlichste Lösung dar, was für eine Förderungzusage wichtig sei, betonte Hönisch. In der Zimmerergasse würden eine Straßenerhöhung und eine Ufersicherung vorgenommen. Ein kleiner Damm solle zum Schutz der Wellendinger Straße gebaut werden, darüber hinaus seien für die Straßenentwässerung in beiden Straßen Rückstauklappen vorgesehen.

Die Gesamtmaßname, also die zusätzliche Ertüchtigung des Hochwasserrückhaltebeckens und die Maßnahmen im Ort, müssten sogar Schutz vor einem 100-jährigen Hochwasser-Ereignis bieten. Mit Abschluss der Arbeiten werde mittels eines Probestaus die Nachhaltigkeit der Maßnahmen überprüft. Der Pegel am Rückhaltebecken werde künftig an unterschiedlichen Stellen überwacht.