Bereits am Sonntag waren die ersten 165 Mitarbeiter zu Corona-Tests in unterschiedlichen Zeitfenstern zum Unternehmen nach Schiltach gekommen und warteten mit Abstand und Maske auf den Abstrich. Foto: Wegner

Ergebnisse sollen am Mittwoch vorliegen. Danach wird über weitere Maßnahmen entschieden.

Die Vega Grieshaber KG und das Gesundheitsamt Rottweil haben am gestrigen Montag und heutigen Dienstag einen Corona-Schnelltest für alle Mitarbeiter organisiert.

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Schiltach - Geschäftsführer Rainer Waltersbacher informierte am Montagnachmittag in einer Video-Konferenz die Presse über das aktuelle Infektionsgeschehen und die Vorgeschichte. Teilnehmer waren auch Vega-Gesellschafterin Isabel Grieshaber, Ilona Fleig von der Vega-Personalabteilung sowie Brigitte Stein aus dem Büro des Landrats, die auch für Öffentlichkeitsarbeit des Landratsamts Rottweil zuständig ist.

Geschäftsführer Waltersbacher berichtete, dass bereits am Sonntag 165 der 800 Mitarbeiter (aus bestimmten Produktions- und Entwicklungsbereichen) getestet und vorläufig in Quarantäne geschickt wurden. "Die Elektronikfertigung ist schon heute für eine Woche in Quarantäne", so Waltersbacher. Für die Tests durch einen Hausarzt aus der Region und sein Team konnte das provisorische Zelt vor dem Gebäude genutzt werden.

Man habe darüber hinaus das Angebot des zuständigen Gesundheitsamts Rottweil angenommen, einen Schnelltest für alle anderen Beschäftigten im Unternehmen zu organisieren.

Die Kosten für die Tests trägt in diesem Fall Vega. "Ich rechne damit, das 98 Prozent der Belegschaft dieses Angebot wahrnehmen werden", erklärte Waltersbacher. Für diese Tests werde das im Bau befindliche provisorische Restaurant im Gebäude genutzt, wo es auch Umluftfilter gäbe. Drei Ärzte mit ihren Teams machten die Nasen- und Rachenabstriche".

Stand 14 Uhr am Montag habe sich noch kein weiterer positiver Test ergeben. Am Mittwoch will er über das Gesamtergebnis berichten. "Wir wollen einen Überblick, auch wenn das nur eine Momentaufnahme ist", erläuterte Waltersbacher. Dann werde man sehen, ob für die nächsten Wochen noch massivere Schutzmaßnahmen zu ergreifen sind.

Präsenz heruntergefrahen

Jetzt schon sei die Präsenz auf das absolute Minimum beschränkt und Wechselschicht eingeführt worden, außerdem sollen die Mitarbeiter vorläufig nur noch FFP2-Masken tragen.

Von März 2020 bis Januar 2021 habe es immer wieder vereinzelte Fälle positiv getesteter Beschäftigten gegeben, insgesamt 20. " Bis dahin alles Mitarbeiter, die sich außerhalb infiziert hatten, keiner im Unternehmen", berichtete Waltersbacher. Bis dann zum 19. und 20. Januar, als zunächst einer, dann ein weiterer Kollege aus einer Abteilung sich meldeten, ohne aber nachvollziehen zu können, wo sie sich angesteckt hatten.

Weil diese aus dem Ortenaukreis stammten, seien sie zunächst vom Gesundheitsamt in Offenburg betreut worden, das auch weitere Tests im Arbeitsumfeld vorschlug. Als sich daraus einige weitere Fälle ergaben und ein eventuell größeres Infektionsgeschehen vermutet werden konnte, habe das Offenburger Gesundheitsamt den Fall an das für Schiltach zuständige Gesundheitsamt Rottweil weitergeben. Abgestimmt mit Vega startete also der "Massentest" aller Mitarbeiter. "Seit diesem Wochenende wird jeder positive Fall sequentiert und auf Mutanten untersucht", berichtete Stein über eine neu erlassene Verordnung von Sozialminister Manfred Lucha.

"Wir sind froh, dass die Mitarbeiter bei Corona-Verdacht auf uns zu kommen und wir in beide Richtung offen kommunizieren", erklärte Geschäftsführer Waltersbacher: "Sobald wir einen Überblick haben, können wir am Mittwoch überlegen, was weiter zu tun ist".