In diesen Bereich entlang des Holenbachs zwischen Rietheim und Kirchdorf führt die Spur des Vermissten Villingers Dirk Brünker. Ein Mantrailer hatte die Fährte aufnehmen können. Foto: Eich

Der Fall des Vermissten Villingers Dirk Brünker bleibt weiter mysteriös. Die Familie verfolgt eine Spur nach Brigachtal, eine Ortung des Mobiltelefons scheiterte. Auch der Polizeihubschrauber war erneut im Einsatz.

Villingen-Schwenningen - Die Suche nach dem 61-jährigen Dirk Brünker zieht immer größere Kreise. An einer Suche am Montagmittag beteiligten sich in Villingen über 400 Menschen. Entscheidende Hinweise auf den Verbleib des seit dem 23. Dezember vermissten Mannes ergaben sich dadurch aber nicht.

Auch die Polizei hält der Fall weiter in Atem. In der Nacht auf Dienstag wurde nochmals Hilfe aus der Luft angefordert, wie Polizeisprecher Jörg Kluge auf Anfrage unserer Redaktion erklärt.

Polizeihubschrauber kommt in der Nacht

Laut Flugradar erreichte der Helikopter die Doppelstadt gegen 2.53 Uhr – anschließend flog er ein Gebiet rund um den Aussichtsturm auf der Wanne ab und kontrollierte es mithilfe einer Wärmebildkamera. Gegen 3.05 Uhr machte sich der Polizeihubschrauber wieder auf den Weg zur Basis nach Stuttgart. "Die Überprüfung blieb ohne Ergebnis", erklärt Kluge.

Ebenso ins Leere lief eine mögliche Ortung des Mobiltelefons. Die Polizei hatte beim Hersteller in den Vereinigten Staaten angefragt. "Wir haben auf eine Ortung direkt auf das Gerät und nicht über die Funkmasten gehofft", so der Polizeisprecher. Doch am Dienstagnachmittag schließlich die ernüchternde Information: das Mobiltelefon ist ausgeschaltet, eine Ortung nicht möglich.

Dirk Brünker wird zuletzt um 20.55 Uhr gesehen

Viel mehr setzen Familie und private Helfer nun auf die Erkenntnisse eines Mantrailers. Ein Vermisstenspürhund der Polizei, der am ersten Weihnachtsfeiertag zum Einsatz kam, hatte die Fährte bereits nach 200 Metern verloren. Mehr Glück hatte ein privat organisierter Mantrailer. Dank diesem konnte eine mögliche Route des 61-Jährigen rekonstruiert werden.

Wie die Familie mitgeteilt hatte, sei zunächst die Spur bis zur Kompostanlage aufgenommen worden. Dazu passt, dass Zeugen Brünker gegen 20.55 Uhr an der Fidelis-Kirche gesehen hatten, wie er die Färberstraße in Richtung seiner Wohnadresse entlang der Niederwiesenstraße verlassen haben soll.

Spur führt bis nach Kirchdorf

Doch die Fährte führt gar aus der Stadt hinaus. "Der Hundeführer konnte die Spur über Rietheim bis nach Kirchdorf verfolgen", erklärt Bernd Lohmiller im Gespräch mit unserer Redaktion. Der pensionierte Kriminalbeamte ist privat in die Suchmaßnahmen eingebunden und hilft auch beim Kontakt mit dem zuständigen Kriminalkommissariat.

Die neuen Erkenntnisse führten schließlich dazu, dass die Familie über die sozialen Netzwerke um Mithilfe bei einer neuen Suche gebeten hat. Im Fokus steht die Straße "Am Wettgraben" in Rietheim, insbesondere die Verlängerung entlang des Holenbachs, und von dort aus in Richtung der Gewerbestraße in Kirchdorf.

Vermisstenfall macht überregional Schlagzeilen

Der Fall macht derweil auch überregional Schlagzeilen. Denn: Bei Dirk Brünker handelt es sich um den Vater des Fußballprofis Kai Brünker, der beim Zweitligisten 1. FC Magdeburg unter Vertrag steht.

Zahlreiche Medienportale berichten über die Sorgen des 28-jährigen Villingers, der sich über Instagram an die Öffentlichkeit gewandt hatte: "Jeder Hinweis ist wichtig. Falls jemandem etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist, bitte melden."