Auch der alte Schlachthof wird verschwinden. Die Firma Stahlbau Haller hat das Gelände erworben. Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtentwicklung: Die Baumaßnahmen des Jahres 2019 im Überblick / Während die einen starten, werden andere beendet

Manche Großbaustellen im Stadtbezirk gehen auch im Jahr 2019 weiter, andere gehen erst los. Der Schwarzwälder Bote gibt einen Überblick über die acht wichtigsten Bauprojekte, die das Gesicht Schwenningens nachhaltig verändern werden.

VS-Schwenningen. In der Folge werden acht Großprojekte in Schwenningen durchleuchtet – die ersten vier werden aus den vergangenen Monaten oder Jahren fortgesetzt, die Maßnahmen fünf bis acht werden 2019 gestartet. Dabei sollen die beiden Aspekte im Vordergrund stehen, was letztlich entstehen soll und was konkret im Lauf dieses Kalenderjahres gearbeitet wird.

Marktplatz: Seit Beginn der Arbeiten 2017 hat sich beim Projekt "Neugestaltung Marktplatz" einiges getan: So wurden die Kanäle und die Straße rund um den Platz sowie die angrenzenden Abschnitte der Bildacker-, Bürk- oder Kirchstraße saniert. 2018 folgten die Arbeiten im Bereich Auf der Lehr, Sturmbühl- oder Dauchinger Straße inklusive neuer Kreisverkehre.

Für 2019 steht als letzter Bauabschnitt die Umgestaltung des Marktplatzes selbst auf dem Plan. Bäume, Bänke, Wasserspiele, ein Ständer für den Narrenbaum sowie eine Sonnenuhr sollen den dann fahrzeugfreien Platz schmücken. Zwischen Sturmbühl und Busbahnhof wird eine Fußgängerzone eingerichtet. Eine erste Maßnahme 2019 war kürzlich die Anlieferung einer neuen Trafostation. Die Gesamtkosten des Projekts: 8,74 Millionen Euro. Eschelen: Auf dem ehemaligen Krankenhaus-Areal entsteht das neue Wohngebiet "Eschelen". Mehrere Investoren planen Gebäude mit insgesamt 370 Wohnungen, darunter 55 Sozialwohnungen. Als Nahversorger ist ein Penny-Markt geplant, hier stehen die Vertragsverhandlungen laut Stadtentwickler Gregor Braun kurz vor dem Abschluss. Letzte Straßenarbeiten stehen derzeit noch aus und werden witterungsbedingt sobald als möglich durchgeführt. Dann wird Braun das Areal an die Stadt übergeben, und die einzelnen Bauträger können ihre Projekte starten. Auch eine Sanierung des in das Gebiet führenden Abschnitts der Röntgenstraße soll in wenigen Wochen beginnen.

Alte Ziegelei: Auf dem Gelände zwischen Villinger- und Wasenstraße entstehen bis Ende 2020 sieben Wohngebäude mit insgesamt 156 Mietwohnungen. Die GSW Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau aus Sigmaringen ist die Immobilienfirma des Sozialverbands VDK und gleichzeitig Investor auf dem Areal. Aus diesem Grund sind 103 der geplanten Wohnungen dem "sozialen Wohnbau" zuzuordnen. Die restlichen 53 sind laut GSW-Geschäftsführer Roy Lilienthal "normale Wohnungen". Aktuell sind die ersten Rohbauten in der Entstehung.

Emes-Areal: Wo einst die Uhrenfabrik Emes stand, geht es ebenfalls schon seit einiger Zeit zur Sache. Seit Dezember werden mit Ausnahme des denkmalgeschützten Eckgebäudes sämtliche Häuser auf dem Gelände abgerissen, und das Abbruchmaterial wird für die Wiederverwertung vorbereitet.

Mitte Februar möchte die Abbruchfirma mit ihren Arbeiten fertig sein. Nach weiteren vier Wochen, die für Bodenarbeiten eingeplant sind, soll Mitte kommenden Jahres der Baustart erfolgen. Der Investor WI-Immogroup plant ein Senioren-Pflegeheim sowie ein betreutes Wohnen inklusive Tiefgarage. Muslenplatz: Auch der zweite große Platz der Neckarstadt bekommt ab 2019 eine Rundumerneuerung. Laut Plan soll im ersten Halbjahr mit der Sanierung begonnen werden. Sie soll in mehreren Bauabschnitten bis 2021 (parallel zu den Arbeiten am Forum VS) andauern. Zuletzt verwies die Verwaltung bezüglich konkreter (Zeit-)Pläne darauf, dass das Projekt bereits für die städtischen Gremien ausgearbeitet werde – beschlussreif sollte die Muslenplatzsanierung etwa im Frühjahr sein. Laut Anwohnern ist von den Verantwortlichen inzwischen von einem Sanierungsbeginn im August gesprochen worden. Alter Schlachthof: Vergleichsweise noch nicht so weit fortgeschritten sind die Pläne, wie es auf dem alten Schlachthof-Areal weitergehen soll. Die Firma Stahlbau Haller hat das Gelände zu Erweiterungszwecken erworben. Bevor die Abrissbagger anrollen, möchte Geschäftsführer Hans-Walter Haller den alten Schlachthof mit einem 3D-Scanner für die Nachwelt dokumentieren. Dies soll nach Abtauen des Schnees umgesetzt werden.

Den Beginn des Abrisses hat Haller dennoch für das Jahr 2019 eingeplant, welche Unternehmensbereiche auf dem neuen Gelände unterkommen werden und wie die Bebauung konkret ausfallen soll, darauf wollte sich der Unternehmer zuletzt noch nicht festlegen. Forum VS: Auch dem weitaus "jüngsten Schandfleck" der Neckarstadt geht es ab 2019 an den Kragen. Die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB) wird im Jahr 2019 das ehemalige Einkaufszentrum ’s  Rössle abreißen und 80 Millionen Euro investieren, um dort in der Folge das neue Forum VS zu errichten. Dieses soll bis zum Jahr 2021 fertiggestellt sein. Schulen am Deutenberg: Wo ein Großprojekt abgeschlossen wird, da ist Platz für ein neues. So wird sich die Lage 2019 auf dem Deutenberg abspielen. Die Schüler des Gymnasiums ziehen zum Schuljahresbeginn zurück in ihr grundsaniertes Gebäude. Danach kommt der Schulverbund in den Containern unter. Direkt nach dessen Umzug sollen die Untersuchungen stattfinden, ob der Gebäudekomplex des Schulverbunds grundsaniert oder abgerissen und neu gebaut wird. Vier Jahre wird der Schulverbund voraussichtlich die Container nutzen, so lautet die Schätzung von Dieter Kleinhans vom Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau.