Die "Omas gegen Rechts" setzen in Schwenningen einen "Kontrapunkt". Foto: Bombardi

Erstmals in Schwenningen auf Straße. Auch Opas und Männer willkommen.

Villingen-Schwenningen - "Wir sind grundsätzlich gegen jede Art von Gewalt und Extremismus. Dennoch haben wir den Eindruck, dass die Bevölkerung gegenüber Verfehlungen von rechts wesentlich toleranter ist als von links. Wir setzen uns deshalb für die demokratischen Grundwerte, die Bewahrung der Vielfalt der Kulturen, Toleranz und Respekt füreinander und eine starke Gesellschaft ein."

Oma Gudrun, die wie alle anderen "Omas gegen Rechts" ein Pseudonym trägt, ist eines der Mitglieder der Ortsgruppe Villingen-Schwenningen, die mit Aktionen mittelfristig im gesamten Landkreis auf sich aufmerksam machen will. Am Samstag positionierte sich die Regionalgruppe am Rande des Wochenmarktes vor dem City-Rondell in Schwenningen. Pflichtbewusst waren ihre Mitglieder mit Mundschutz ausgestattet und stets darauf bedacht, den vorgeschriebenen Abstand zueinander und zur interessierten Bevölkerung einzuhalten. "Wir treten dafür ein, eine demokratisch strukturierte und freie Gesellschaft zu erhalten", meinte eine der "Omas".

Auch Opas und Männer willkommen

Auch Opas und Männer seien jederzeit willkommen, da sich ein Fokus der Frauen gegen Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit und für eine vielversprechende und friedliche Zukunft richtet. "Wir wollen vermeiden, dass bei unseren Enkeln und Kindern später einmal der Eindruck entsteht, wir hätten nichts gegen die negativen Strömungen in der Gesellschaft getan", ergänzte eine der Omas.

Mit dieser Einstellung fällt es ihnen leicht, in der Bevölkerung das Bewusstsein für ihre nächsten Ziele zu wecken. Zu diesen zählen die Förderung des Umweltbewusstseins, der Klimaschutz und eine nachhaltige und ökologische Lebensweise. Wenn sich nichts tut, dann sind sie davon überzeugt, dass das Thema Klimawandel den Bürgern mittelfristig mit einer noch größeren Wucht um den Kopf fliegt, als die aktuelle Pandemie.

Gegen Extremismus und Gewalt

Am Wochenmarkt richteten sie den Schwerpunkt ihrer aktuellen Demonstration gegen Extremismus und Gewalt. Auch setzten sie damit einen Kontrapunkt gegenüber den Gruppierungen, welche in den vom Staat aufgrund der Pandemie festgelegten Bestimmungen eine willkürliche Einschränkung der Freiheitsrechte sehen.

Am Samstag bot sich ihnen die Gelegenheit, mit Passanten ins Gespräch zu kommen. "Da wir nicht alles routinierte Rednerinnen sind, bilden wir uns auch regelmäßig in Kursen fort", betonte eine der "Omas gegen Rechts".