Anhand von drei Löchern auf dem Gelände wird die Tragfähigkeit und Beschaffenheit des Bodens ermittelt. Foto: Schwarzwälder Bote

Bauvorhaben: Probeschürfungen für Kita Wilhelmspflege / Planungsbeschluss soll im Frühjahr stehen

Die Kindertagesstätte Wilhelmspflege in der Metzgergasse soll abgerissen und am gleichen Standort neu aufgebaut werden. Am Dienstagvormittag wurden in Vorbereitung auf das Projekt erste Proben genommen, um die Bodenbeschaffenheit zu ermitteln.

VS-Schwenningen. Reichlich Bewegung von Erdreich hat es am Dienstagvormittag in der Metzgergasse gegeben. So baggerten Mitarbeiter der Firma Volker Eints Bau-Dienstleistungen aus Rottweil drei Löcher in das Gelände, auf dem künftig der Neubau der Kindertagesstätte Wilhelmspflege stehen soll. "Die Probeschürfe wurden genommen, um zu ermitteln, wie tragfähig der Boden ist", erklärt auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten Oxana Brunner von der städtischen Pressestelle.

Die letzten "sichtbaren" Bewegungen bezüglich des Projekts "Neubau Wilhelmspflege" hatte es Anfang September gegeben, als der Technische Ausschuss der Stadt die Planungsleistungen für die HLS (Heizung, Lüftung, Sanitär und Förderanlagen) sowie die Tragwerksplanung an Ingenieurbüros vergab. Und für eben diesen Tragwerksplaner – auch Baustatiker genannt – wurden die Arbeiten in der Metzgergasse ausgeführt, wie Marc Gruler vor Ort erklärt.

Gruler ist Geologe und tätig für das Ingenieurbüro GeoTech Kaiser, ebenfalls aus Rottweil. Er untersuchte am Dienstag die drei Gruben – von denen eine in der Nähe des aktuellen Gebäudes der Wilhelmspflege und zwei auf dem Behelfs-Parkplatz entlang der Metzgergasse ausgehoben wurden.

"Die heutigen Ergebnisse sind Bemessungsgrundlage für den Statiker, so dass dieser die Fundamente dimensionieren und den Aufbau der Bodenplatten bemessen kann", sagt Gruler. Zudem könne man gegebenenfalls unterirdische Wasserflüsse ermitteln, sodass der Planer wisse, wo beispielsweise Drainagen nötig wären.

Während Gruler erklärt, schließen die Mitarbeiter der Bau-Dienstleistungsfirma ein Rohr an einen Tankwagen an und lassen dadurch Wasser in eine der Gruben fließen. "Mit dem Wasser wird die Versickerungsfähigkeit des Untergrunds getestet", gibt der Geologe ein Beispiel dafür, was unter dem Schlagwort "Erkunden von Baugrund" eigentlich zu verstehen ist. "Dazu füllen wir die Grube bis zu einer bestimmten Stelle mit Wasser und beobachten, wie schnell sich die Oberfläche absenkt. Mit diesem Durchlässigkeitswert kann der Planer dann die Versickerungsmulde dimensionieren", sagt Gruler.

Baustart ist für Herbst kommenden Jahres geplant

Den Neubau der Kindertagesstätte, die sich im Besitz der Stadt befindet, aber von der evangelischen Kirche betrieben wird, hat der Gemeinderat Ende Juni vergangenen Jahres beschlossen. Die Kosten werden auf rund 3,85 Millionen Euro geschätzt. Das Gebäude, das zu 100 Prozent von der Stadt finanziert wird, wird nach Fertigstellung bis zu sechs Kindergruppen bereithalten. Aktuell sind dort zwei Gruppen zuhause.

"Die Maßnahmen in der Metzgergasse sind Teil der Vorbereitung für einen Projektbeschluss, den die Verwaltung derzeit und in den kommenden Monaten ausarbeitet", erklärt Oxana Brunner weiter. Dieser Beschluss soll im Frühjahr kommenden Jahres in den Gemeinderat kommen. Bekomme das Projekt grünes Licht, könne man im Herbst 2019 mit einem Baustart rechnen.